Krötenwanderung
NABU-Aktive schützen Amphibien vor dem Straßentod
Ende Februar starten Amphibien zu ihren Laichgewässern. Zahlreiche Helfer beginnen zeitgleich an Kröten-Unfallschwerpunkten Schutzzäune aufzubauen. Mehr →
Die zwei Wasserbecken des Wasserwerks am Falkensteiner Ufer wurden 1898 fertig gestellt und zur Elbwassersedimentation genutzt. Ab 1964 wurde vollständig auf Brunnenwasserförderung umgestellt, so dass sich ein Biotop entwickeln konnte. Mitte der 1980er Jahre wurden weit über 1000 Erdkröten an den Becken gezählt. Der Bestand ging in den Folgejahren mit zunehmendem Kfz-Verkehr stark zurück.
In den 1990er Jahren setzten sich der Arbeitskreis für Amphibien und Reptilien und die NABU Gruppe West für die Amphibien ein. Der Bezirk Altona sperrte ab 1990 ein kurzes Teilstück am Falkensteiner Ufer während der Amphibienwanderungen für den Autoverkehr.
An Aktualität gewinnt der Amphibienschutz durch eine gewässerökologische Ausgleichsmaßnahme für das Airbus-Werk Finkenwerder. Durch die Öffnung eines der rund 8.000m² großen Becken als Rückzuggebiet für Elbfische, steht dieses den Amphibien nicht mehr zur Verfügung. Zusätzlich hat der Kfz-Verkehr in das Naherholungsgebiet an der Elbe stark zugenommen. Der Straßentod der Erdkröten hat inakzeptable Ausmaße erreicht. Alle heimischen Amphibienarten stehen in Deutschland gemäß Bundesnaturschutzgesetz unter besonderem Schutz.
Durch die Halbierung der vorhandenen Laichgewässer ist ein signifikanter Rückgang der Population in den nächsten Jahren nicht unwahrscheinlich. Die neue Arbeitsgruppe Falkensteiner Ufer in der NABU Gruppe WEST steuert mit einem Bündel an Maßnahmen gegen diesen Trend. Die AG setzt sich für Amphibienleiteinrichtungen und -Tunnel an den Schwerpunkten am Westbecken ein. Notwendig ist zudem die weitere Reduzierung des Kfz-Verkehrs während der Krötenwanderungen. Sieldeckel werden jedes Jahr mit Netzen abgeklebt, um das Hereinfallen der Amphibien zu verhindern. Selbst gestaltete Schilder und Informationstafeln bitten den Ausflugsverkehr um Rücksicht. In Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Altona und dem Naturschutzamt werden Verbesserungen der Situation vorgeschlagen und umgesetzt.
Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt hat im Jahr 2011 erstmalig eine gründliche Bestandserfassung an den Wasserbecken durchführen lassen. Hamburgs größtes konzentriertes Erdkrötenvorkommen ist seitdem amtlich: 4890 Erdköten, 64 Teich- und 9 Bergmolche. Auch im Jahr 2012 soll der Bestand während der Frühjahrswanderung im März und Anfang April untersucht werden. Wer tatkräftig mithelfen möchte, kann sich gerne an uns wenden:
Ende Februar starten Amphibien zu ihren Laichgewässern. Zahlreiche Helfer beginnen zeitgleich an Kröten-Unfallschwerpunkten Schutzzäune aufzubauen. Mehr →
Die Fachgruppe Amphibien und Reptilien setzt sich für den Schutz dieser bedrohten Arten ein. Wir kümmern uns z.B. um die Pflege ihrer Lebensräume, siedeln Laich und Larven aus trocken fallenden Gewässern um, erfassen die Bestände, beraten und informieren. Mehr →