Poster Artenschutz am Gebäude - Gestaltung: NABU Hamburg/Jutta Tschierske (5.76 MB)
Artenschutz am Gebäude
Mehr Rücksicht auf unsere geflügelten Mitbewohner
Häuser bieten uns Schutz vor Wind und Wetter und sorgen für Wärme und Geborgenheit. Doch nicht nur für uns Menschen – zahlreiche geflügelte Untermieter leben schon seit Jahrtausenden an unserer Seite und an unseren Häusern. Von der Alstervilla bis zum Plattenbau nutzen viele Arten von Vögeln und Fledermäusen unsere Gebäude als Nistplatz und Lebensraum. Oft sind die Untermieter unbemerkt, doch viele Menschen freuen sich sehr über die „Kulturfolger“, die unsere Umwelt bereichern.
Die einstigen Bewohner von Fels- und Baumhöhlen finden jede Öffnung die sich am Dach, Fassadenverkleidung, Rolladenkästen, Mauerwerk oder Lüftungsöffnungen auftut und nutzen sie für die Aufzucht der Jungen, zum Schlafen und Überwintern. Viele Arten haben sich an den Lebensraum (Hanse-)Stadt angepasst und haben in diesem Lebensraum die größte Verbreitung – Haussperling, Dohle, Schwalben, Mauersegler, Turmfalke und viele Fledermausarten sind Gebäudebrüter.
Die Stadt – ein bedrohter Lebensraum
Manche dieser Tierarten kommen fast ausschließlich an menschlichen Gebäuden vor, sie sind vom Menschen abhängig. Das bringt nicht nur Vorteile mit sich. Werden die Gebäude verändert, saniert, umgebaut oder abgebrochen, verlieren Gebäudebrüter ihr Quartier und nicht selten ihre Brut und ihr Leben. Neubauten bieten mit ihren Glas- und Metallfassaden und fugenlosem Putz oft nur noch schlechte oder gar keine Wohnungen mehr. Veränderungen in der Siedlungsstruktur führen zum Verlust von Grünflächen als Nahrungshabitate. Das hat zum Beispiel beim Allerweltsvogel Haussperling, dem „Spatz“, auch in Hamburg zu Bestandseinbrüchen geführt.
Lebensräume erhalten und neu schaffen
Wir alle müssen jetzt gemeinsam aktiv werden um den Rückgang umzukehren, die Vögel und Fledermäuse brauchen unseren Schutz. Dazu kann jede*r einen Beitrag leisten – Naturfreund*in, Hausbesitzer*in, Wohnungsbauträger, Behördenvertreter*in, Bauhandwerker*in oder Architekt*in – helfen auch Sie mit! Es lohnt sich, dieses Stück Lebensqualität in der Stadt zu erhalten, denn auch in Zukunft sollen die Spatzen von den Dächern pfeifen und die Mauersegler durch die Straßenschluchten pfeifen.
Das Projekt „Artenschutz am Gebäude“ wird durch die Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft gefördert.
Auf den folgenden Seiten geben wir Ihnen einen Einblick in den gesetzlichen Schutz gebäudebewohnender Tierarten, bieten Lösungsmöglichkeiten für ein gelungenes Zusammenleben und stellen Ihnen die häufigsten Arten in Hamburg vor.
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Weitere Infos zum Gebäudebrüterschutz
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