Elbholz und Pevestorfer Wiesen
Einer der letzten Auwaldreste im Elbtal ist das "Elbholz" bei Gartow. Jahrhundertealte Stieleichen, Ulmen und Eschen wurzeln hier. Eine Reihe prächtiger, oft schon abgestorbener Alteichen prägen eindrucksvoll das Gebiet. In dem artenreichen Baumbestand nisten nicht weniger als 106 Vogelarten, darunter Kranich, Wespenbussard, Rot- und Schwarzmilan, Schwarz- und Mittelspecht und zahlreiche Nachtigallen.
In den angrenzenden Gewässern brüten Graugans, Zwerg- und Haubentaucher sowie verschiedene Entenarten. Für den vom Aussterben bedrohten Eichenheldbock, eine große Käferart, ist das Elbholz mit seinen bis zu 600jährigen Eichen sogar einer der letzten Lebensräume überhaupt in Deutschland. Hier begann der NABU 1973 mit seinem Kranichschutzprogramm.
Im Westen des Elbholzes erstrecken sich die Pevestorfer Wiesen bis an die Nord- und Osthänge des Höhbeck, einer inselartigen Geestkuppe, die weithin sichtbar aus der flachen Landschaft der Gartower Elbmarsch aufragt. Bei Elbhochwasser drückt sogenanntes "Qualmwasser" unter den Deichen hindurch in die binnendeichs liegenden Tümpel und Senken der sich flach dahinstreckenden Wiesen. Dadurch entsteht ein Lebensraum, der zeitweise Wasser führt und zu anderen Zeiten wiederum austrocknet - ideal für Lurche, Insekten und altertümliche Süßwasserkrebse.
Alle elf Amphibienarten, die überhaupt an der Mittleren Elbe zu finden sind, wurden schon in den Pevestorfer Wiesen festgestellt. Hierzu gehören die Rotbauchunke, der Gras-, Moor- und Laubfrosch sowie die Erd-, Kreuz- und Knoblauchkröte - ein Schlaraffenland für Störche, die man häufig durch die nassen Wiesen schreiten sieht. Hier blühen auch noch das Knaben- und das Tausendgüldenkraut sowie die leuchtend blaue Sibirische Schwertlilie. In den Dürrejahren seit 2018 haben die Amphibienbestände stark gelitten. Der ehemals häufige Moorfrosch ist fast verschwunden. Der NABU setzt sich schon lange für einen besseren Wasserrückhalt in der Fläche ein. Inzwischen gibt es auch Unterstützer auf Seiten der Landwirtschaft.
Wiesenvögel, die bundesweit rapide im Bestand abnehmen, sind leider auch in den Pevestorfer Wiesen stark zurückgegangen. So sind Kiebitze und Braunkehlchen nur noch mit wenigen Brutpaaren vertreten, die Bekassine seit 2010 aus den Pev. Wiesen verschwunden. Bei anderen Arten wie dem Kranich oder der Graugans sieht es deutlich besser aus. Ehemals selten, sind sie heute regelmäßig anzutreffen. Positiv hat sich auch der Bestand von Grauammer und Drosselrohrsänger entwickelt. Stabil sind die Bestände der Heckenbrüter wie Neuntöter und Dorngrasmücke.
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