Wildem Wald droht die Abholzung
Letzter Rückzugsort für Mensch und Natur im Wilhelmsburger Norden darf nicht zerstört werden
Der NABU Hamburg lehnt die anvisierte Rodung des Waldes am Ernst-August-Kanal zugunsten des IBA Wohnungsbauprojektes „Spreehafenviertel“ in Hamburg-Wilhelmsburg entschieden ab:
- Entlang der Trasse der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße sind zur Zeit mehrere Wohnungsbauprojekte (B-Pläne Wilhelmsburg 91, 100, 102) in Planung. Es sollen tausende neue Wohnungen geschaffen werden. Gleichzeitig droht der vollständige Gehölzverlust entlang der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße. Um das schon vorhandene Umweltungleichgewicht nicht weiter zu verstärken (hohe Belastungen versus wenig Umweltgenuss), sollte der Wald am Ernst-August-Kanal unbedingt erhalten werden.
- In einem stark verdichteten Stadtteil wie Wilhelmsburg bedarf es natürlichen Rückzugsräumen für Tiere und Pflanzen. Die beiden Waldstücke sind die letzten naturnahen Flächen im Wilhelmsburger Norden.
- Ein natürlich aufgewachsener Wald ist, ganz im Gegensatz zu Parkanlagen oder Straßenbegleitgrün, ein wichtiger Lernort für Kinder, die in einem stark überformten und verdichteten Stadtteil wie Wilhelmsburg sonst kaum Möglichkeiten haben, mit Natur in Berührung zu kommen.
- Der Wald dient als Naherholungsgebiet für das benachbarte Reiherstiegviertel.
- Der Wald fungiert als Puffer gegenüber Geräusch- und Schadstoffimmissionen, die sonst ungehindert aus dem Hafen in die umliegende Wohnbebauung dringen würden.
- Der Wald ist in Wilhelmsburg eine der letzten naturnahen Inseln, nachdem im Zuge der IGS weite Teile ehemals naturnaher Flächen in Parkanlagen überführt wurden und damit ihre Bedeutung als Lebensraum weitgehend verloren haben.
- In Zeiten von Klimakrise und Biodiversitätsschwund ist es generell unverantwortlich und unzeitgemäß, Wälder - und damit Kohlenstoffsenken und vielfältige Lebensräume - zu Gunsten von Wohnungsbau- oder Infrastrukturvorhaben in Anspruch zu nehmen.
- Wald dient zur Abfederung von Klimawandelfolgen und verbessert nachweislich das städtische Klima.
Video der Initiative "Waldretter" zum Wilden Wald / www.waldretter.de
Wilden Wald in Wilhelmsburg erhalten!
Der NABU Hamburg kritisiert im Verbund mit der AG Naturschutz den B-Plan Entwurf "Wilhelmsburg 102", der die Rodung von rund 8 Hektar Waldflächen am Ernst-August-Kanal vorsieht. Mehr →