Berichte von den Führungen
Fledermausführung im Harburger Stadtpark am 04.09.2009
Ca. 80 Personen folgten den Ausführungen von Oliver Kues über Wissenswertes aus dem Reich der Fledermäuse. Wieviele Arten es gibt, was es mit Vampirfledermäusen auf sich hat und was der Unterschied zwischen Fledermäusen und Flughunden ist, haben die Teilnehmer neben vielem Anderen erfahren.
Nach dem einstündigen Frage-und-Antwortspiel zeigten sichendlich die ersten Fledermäuse, nämlich große Abendsegler, deren schlanke Silhouette gut am Himmel erkennbar waren. Die eleganten Flugkünstler erreichen Geschwindigkeiten von ca. 50 km/h, weswegen sie den freien Luftraum als Jagdrevier bevorzugen.
Später kamen auch die etwas kleinere dafür aber schwerfälliger wirkende Breitflügelfledermaus und Zwerg- und Rauhhautfledermäuse dazu. Die Fledermauskästen an der Außenmühle werden bereits seit Jahren von den Rauhautfledermäusen als Paarungsquartier benutzt. Bis zu 10 Weibchen lockt das Männchen mit seinem Gesang an, der sich für das menschliche Ohr eher wie Grillenzirpen anhört. Die Weibchen bleiben allerdings nur einige Tage und fliegen dann weiter auf der Suche nach einem neuen Sänger.
Zum Abschluss der Führung konnten auch Wasserfledermäuse beobachtet werden, die knapp über der Wasseroberfläche jagen und mit ihren relativ großen Füßen ins Wasser gefallene Insekten aufgreifen und fressen.
Mit dem Batdetektor wurden die Ultraschallrufe, mit denen sich die Fledermäuse orientieren und durch die sie ein exaktes akkustisches Bild von ihrer Umgebung und ihren Beutetieren erhalten, hörbar gemacht werden. Während die Rufe der Abendsegler so klingen, als würden Wassertropfen auf eine Wasseroberfläche plätschern, knattert die Wasserfledermaus nur trocken durch die Nacht. Die Breitflügelfledermaus dagegen lässt bei ihrer Patrouille am Waldrand entlang einen an einen Zweitakt-Motor erinnernden Rhythmus hören.
Schon seit über 15 Jahren bietet der NABU an der Außenmühle Fledermausführungen an. Die kurzweilige und unterhaltsame Art des Vortrags macht diese Veranstaltung zu einer der bestbesuchten naturkundlichen Führungen im Hamburger Raum. Teilnehmer (fast) aller Altersklassen kommen hier den Fledermäusen auf die Spur. Einige der Besucher haben schon mehrmals an den Führungen teilgenommen, da es nach eigenem Bekunden immer wieder ein Erlebnis ist, die einzigen fliegenden Säugetiere direkt vor der eigenen Haustür zu erleben.
Nordische Gänse an der Alten Süderelbe - Gänseführung am 18.02.2012
Es war kalt, es regnete und wir wollten unser Auto schon gar nicht verlassen. Aber die 20 erwartungsvollen Teilnehmer die sich langsam am Treffpunkt einfanden, ließen uns keine andere Wahl. Auch ein Kamerateam von NDR-Fernsehen schloss sich uns an. Sie wollten einen kurzen Betrag für das Hamburg-Journal drehen.
Am Startpunkt entfaltete Walter Marbes seine mobile Wanderkarte und erklärte uns den bevorstehenden Trip und die Verhaltensregeln im Gelände.
Anhand von Schautafeln zeigte Walter uns die zu erwartenden Gänse und auch die Reiserouten und Brutstätten. Es war für uns schon sehr beeindruckend, welche langen Flugrouten diese Gänse bewältigen. Auch die neue Technik um die Gänse zu orten und die Flugroute nach zu verfolgen war interessant.
Während er uns alles erklärte flog ein Schwarm von Graugänsen über uns hinweg. Auf den einzelnen Stationen wurde uns auch das ganze Umfeld dieses Naturschutzgebietes erklärte.
Nach gut einer Stunde erreichten wir den geplanten Aussichtspunkt am Finkenwerder Westerdeich. Dort wurde ein starkes Fernrohr aufgebaut und so konnten wir dann in aller Ruhe die Gänse in ca. 100 Metern Entfernung beobachten. Auch für die teilnehmenden Kinder war es sehr interessant, diese Dinge über die Graugänse zu erfahren. Diese Graugänse bleiben das ganze Jahr in diesem Gebiet. Sie wurden vor mehreren Jahren hier angesiedelt. Zwar wissen sie, dass sie fliegen müssen, aber sie wissen nur nicht wohin. Daher bleiben Sie das ganze Jahr über im Naturschutzgebiet Westerweide und Finkenwerder Süderelbe. Die Nonnengänse und die Blessgänse jedoch fliegen oft tausende von Kilometern in ihre Brutgebiete. Diese liegen meist im Raum Lettland, Gotland und Russland. Wenn dort der Winter einzieht und sie kein Futter mehr finden, dann kommen sie in unsere Regionen.
Frederik Schawaller erklärte uns dann mittels seiner Schautafeln, die Flugrouten und die Brutgewohnheiten, dieser besonderen Vögel.
Nach ca. 2 ½ Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt zurück.
Meiner Frau und mir hat es so gut gefallen, dass wir bei der nächsten Tour auch wieder dabei sein wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Müller