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Mitglied werdenBäume in der Stadt
Vom Wert der Bäume
Bäume sind Wasserspeicher: Ein Baum kann im Bereich seines Wurzelwerkes bis zu 40.000 Liter Wasser speichern. Bäume sind somit Grundlage für den Wasserreichtum in Deutschland.
Bäume sind Lebensräume: Als Gastgeber ist zum Beispiel eine Eiche unschlagbar. Insgesamt leben bis zu 6.000 Tierarten, davon zwischen 500 und 600 Insekten, von einer Eiche. Die Insekten sind für die Kleinvogelwelt als Nahrungsgrundlage und Aufzucht der Jungen unentbehrlich. Ein Meisenpärchen vertilgt beispielsweise bis zu 30 Kg Insekten jährlich.
Bäume haben volkswirtschaftliche Bedeutung: Der volkswirtschaftliche Wert eines 100-jährigen Baumes beträgt bis zu 255.650 Euro. Dies Berechnung umfasst den gesamten ökologischen Wert, wie zum Beispiel Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, Stabilisierung des Wasserhaushaltes, die Produktion von Sauerstoff und Schutzfunktion gegen Wind, Lärm und Erosion.
Bäume produzieren Sauerstoff: Eine 100-jährige Eiche mit 120.000 bis 150.000 Blättern "verarbeitet" in ihren biologischen "Solarzellen" jährlich 6.000 Kg Kohlendioxid und produziert bis zu 4.500 Kg Sauerstoff. Damit deckt sie den Jahressauerstoffbedarf von 11 Menschen.
Bäume mindern die Erwärmung der Erde: Durch die Absorption von Kohlendioxid mindern Bäume den Treibhauseffekt. Bäume sind die wirkungsvollsten, natürlichen Landpflanzen zur Reduzierung dieses Gases. Dabei kommt insbesondere den tropischen Regenwäldern eine besondere Bedeutung zu.
Bäume beeinflussen das Klima: Eine Eiche arbeitet als höchst effiziente Klimaanlage. Die Wurzeln saugen jährlich zwischen 30.000 bis 50.000 Liter aus dem Boden und geben es über die Blätter langsam und gefiltert wieder an die Atmosphäre ab.
Bäume reinigen die Luft: Eine Eiche mit einer Blattfläche von rund 1.300 Quadratmetern filtert bis zu einer Tonne Staub und Schadstoffe aus der Luft.
Bäume dienen dem Wohlbefinden: Neben den unbezahlbaren Funktionen haben Bäume auch einen ideellen Wert. So sind Stadtbäume eine Augenweide und Quelle von Schönheit im Häusermeer. Freude und Erholung, die man unter Bäumen findet, können nicht hoch genug geschätzt werden.
Helmut Schlitte
Bäume Markenzeichen der grünen Metropole
Schon immer haben Bäume die Menschen aller Kulturen fasziniert. Sie sind die größten Lebewesen dieser Erde: So bringt es ein kalifornischer Riesenmammutbaum auf ein Holzvolumen von 1.500 Kubikmetern. Ebenso wie Douglasien im Westen Nordamerikas und Eukalyptusbäume in Australien ragen sie gut 100 m in den Himmel! Auch ihr Alter beeindruckt: In Europa warten Wacholder und Eiben mit einem Lebensalter bis zu 2000 Jahren auf. Die ältesten Bäume der Welt - die nordamerikanischen Grannen-Kiefern - erreichen gar 4.500 Jahre. Bei vielen Völkern sind bestimmte Bäume heilig oder symbolisieren Kraft, Ausdauer oder gar ewiges Leben. Weltweit haben zahlreiche Philosophen, Dichter, Sänger und Maler Bäume in ihren Werken gefeiert. In der germanischen Mythologie stand der Baum für die Welt und das Leben.
Bei uns waren und sind Bäume in vielfacher Weise mit Sitten und Gebräuchen verbunden: Früher beispielsweise als Gerichts- oder Tanzbäume, heute als Weihnachts-, Mai- oder Richtbaum. Baumfreunde denken nicht in erster Linie an den konkreten Nutzen eines Baumes. Dennoch ist es sehr wichtig, sich immer wieder den enormen Wert der Bäume vor Augen zu halten. Für unsere Naturschutzarbeit und den Einsatz gerade für Erhalt und Pflanzung von Bäumen benötigen wir stichhaltige Argumente - nicht nur für bornierte Sprücheklopfer der Art "Mein Auto fährt auch ohne Wald!"
Harald Vieth