Libellen in der Osdorfer Feldmark
Die Libellen bilden eine eigene Ordnung und gehören zur Klasse der Insekten.
In Mitteleuropa leben rund 80 verschiedene Libellenarten, die in Groß- und Kleinlibellen eingeteilt werden. Kleinlibellen haben einen schlanker anmutenden Körper als Großlibellen.
Das Leben der Libellen ist an Wasser gebunden, da ihre Larven nur dort existieren können. Die Ansprüche an den feuchten Lebensraum sind dabei sehr verschieden. Die meisten mitteleuropäischen Libellenarten finden sich an stehenden Gewässern wie Tümpeln, Teichen und Seen, wo ihre Larven vor allem in den flacheren Uferzonen und zwischen Wasserpflanzen leben.
Manche Libellenart benötigt eine spezielle Pflanze, um sich zu entwickeln. In Mitteleuropa ist dies die Grüne Mosaikjungfer, die sich nur in dichten Beständen der Krebsschere entwickelt, eine Pflanze, die in der Natur fast ausgerottet ist. Viele Arten schlüpfen an stehender Vegetation oberhalb der Wasseroberfläche, andere auf Seerosenblättern.
Die in vielen Farben geschmückten grazilen Libellen sind ausgesprochene Flugkünstler. Libellen sind Raubinsekten. In der Luft jagen sie nach Fliegen, Mücken und sogar Libellen kleinerer Arten, um sie dann oft schon im Fluge mit ihren Mundwerkzeugen zu verzehren.
Aus den ins Wasser gelegten Eiern entwickeln sich innerhalb von ein bis zwei Jahren räuberisch lebende Libellenlarven. Sie lauern am Grund der Gewässer oder zwischen Wasserpflanzen auf Mückenlarven, Bachflohkrebse oder sogar kleinere Kaulquappen. Sie ergreifen die Beute mit ihrer blitzschnell vor schnellenden Fangmaske.
Foto links: Hufeisen-Azurjungfer, männlich von Hermann Rohweder
Foto Mitte: Großes Granatauge, männlich von Hermann Rohweder
Foto rechts: Große Pechlibelle von Monika Povel
Die Teiche in der Osdorfer Feldmark sind ein geeigneter Lebensraum für verschiedene Libellen. Bei 23 Begehungen einer Libellenerfassung in den Jahren 2009 bis 2014 wurden u. a. folgende Libellen beobachtet: die Hufeisen-Azurjungfer, das Kleine und das Große Granatauge, die Große Pechlibelle, die Frühe Adonislibelle und der Vierfleck. Unter den Gewässern ist das Rückhaltebecken am Borndiek (Teich 1) ein besonders wertvolles Libellengewässer.