Naturraum im Einfluss der Gezeiten
Die Wedeler und Haseldorfer Marsch
Das Wattenmeer gehört zu den wertvollsten Ökosystemen der Erde. Riesige Wattflächen, die bei Ebbe trocken fallen, werden von Milliarden Organismen besiedelt - ein reich gedeckter Tisch für Fische und Vögel. Die Wedeler Marsch ist der südliche Teil der Pinneberger Elbmarsch, zu der außerdem noch die Haseldorfer und die Seestermüher Marsch gehört. Zusammen erstrecken sie sich auf einer Länge von 22 Kilometern entlang des Elbufers.
Lebensräume der Wedeler und Haseldorfer Marsch
Ursprünglich war die Wedeler Marsch eine stark vom Wasser geprägte Landschaft mit ausgedehnten Grünlandflächen, die schon bei leicht erhöhten Wasserständen von der Elbe überflutet wurden. Sie war durchzogen von einem weit verzweigten System von Elbnebenarmen, Prielen und Gräben, geprägt vom täglichen Rhythmus der Gezeiten. Von 1976 bis 1978 entstand der neue Landesschutzdeich unmittelbar an der mittleren Hochwasserlinie der Elbe. Zudem wurden die Mündungen der Elbnebenflüsse und -arme durch Sperrwerke gesichert. Die Folge: Der Einfluss von Ebbe und Flut auf das Gebiet nahm deutlich ab.
Heute sind allein die außendeichs gelegenen Flächen als Reste der einst großflächigen Auenlandschaft geblieben und größtenteils als Naturschutzgebiete ausgewiesen - darunter auch die Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland, die mit 2.160 Hektar eines der größten Naturschutzgebiete Schleswig-Holsteins ist und direkt an die Wedeler Marsch grenzt. Die Naturschutzgebiete der Pinneberger Elbmarsch sind nach der EU-Vogelschutzrichtlinie und Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützt und damit Teile von Natura 2000, einem europaweiten Netz von Schutzgebieten.
Wattflächen entstehen durch den Einfluss von Ebbe und Flut. In einer Flussmündung steht Süßwasser unter Tideeinfluss - an der Elbe etwa von Glückstadt stromaufwärts bis zur Staustufe Geesthacht. Mehr →
Die Marschwiesen der Unterelbe sind vom Menschen geprägte Kulturlandschaften. Mehr →
Ende der 1970er Jahre wurde die Wedeler Marsch trotz massiver Proteste des NABU und anderer Umweltverbände eingedeicht. Mehr →