Schlehenfrüchte - Foto: Helge May
Naturtipps
Mit kleinen Mitteln der Natur vor Ort helfen
Gartengestaltung
Mit einheimischen Pflanzen den eigenen Garten zu einem Paradies für die Tierwelt machen
Sie können mit einigen heimischen Pflanzen die Tierwelt in Ihren Garten locken. Im Sommer, wie auch im Winter. Aber gerade in den kalten Monaten helfen Sie den Vögel mit Sträuchern, an denen sie auch bei Schnee und Eis Nahrung finden. Im Frühjahr und Sommer locken Sie durch blühende Pracht die Insektenwelt an, was dann natürlich auch die Vögel freut.
Aber eine geplante Pflanzenwelt hilft nicht nur bei der Nahrungssuche (Blüten, Früchte, Knospen sowie dort lebenden Insekten und Raupen). In dichten Hecken und Büschen finden Amseln, Grünfinken, Mönchsgrasmücken und viele andere Vögel einen Lebensraum, der ihnen als Nistplatz, Nisthilfe, Ruheplatz und Schutzraum gegen natürliche Feinde hilft. Und nicht zu vergessen, findet natürlich dort auch der Igel ein Zuhause.
Geeignete Pflanzen für vogelfreundliche Hecken und Sträucher sind zum Beispiel:
Blutrote Johannisbeere (Ribes sanguineum)
Bocksdorn (Lycium chinense)
Brombeere (Rubus caesius)
Eberesche oder Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
Gartenerdbeere (Fragaria ananassa)
Hainbuche (Carpinus betulus)
Haselnuss (Corylus avellana)
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
Himbeere (Rubus idaeus)
Liguster (Ligustrum vulgare)
Rose (Rosa canina)
Rotbuche (Fagus silvatica)
Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
Roter Holunder (Sambucus racemosa)
Sanddorn (Hippophäe rhamnoides)
Schlehe (Schwarzdorn, Prunus spinosa)
Schneeball (Viburnum opulus
Schneebeere (Symphoricarpus racemosus)
Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
Wacholder (Juniperus communis)
Walderdbeere (Fragaria vesca)
Wilder Wein (Parthenocissus tricuspidata)
Weißdorn (Crataegus oxyacantha)
Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
Alle diese Pflanzen finden Sie im gutsortierten Gartenmarkt oder in einer Baumschule.
Futtersilo bauen
Ein Futtersilo der besonderen Art und ohne Kosten können Sie aus alten Milchtüten oder Kunststoffflaschen basteln. Ein besonderer Spaß für die Kinder!
Es dauert nur rund 10 Minuten und verlangt weder Fachkenntnisse oder handwerkliches Geschick, noch spezielles Werkzeug.
Kunststoffflasche:
Bohren Sie 4 Löcher (2 jeweils gegenüberliegend) in die Flasche und stecken 2 Rundstäbe durch die Flasche, so dass sie außen ein paar cm hervorschauen. Es eignen sich auch günstige Leisten. Wir nehmen dazu gern "Raketenstäbe". Rund 6 cm über den "Sitzstangen" wird dann jeweils ein Loch mit einem Durchmesser von ca. 7mm gebohrt. Aus dieser Öffnung holen sich die Vögel dann das Futter. Die Aufhängung erfolgt über einen Draht oder ein Band.
Milch- / Safttüte:
Unten 4 Löcher (2 gegenüberliegen) gemacht und dort Rundstäbe oder Leisten durchgesteckt. Rund 7 cm über diesen Leisten schneiden wir die Ecken ein und drücken sie nach innen. Dort kann dann das Futter entnommen werden.
Bei diesen Silos kann das Futter relativ schnell feucht werden. Bitte befüllen Sie die Silos öfters mit wenig Futter und entsorgen feuchtes Futter.
Bei der Wahl des Futters sollten auch einige Punkte beachtet werden. Dazu finden Sie hier einen kleinen Leitfaden:
Nistkästen bauen
Hängen Sie in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon Nistkästen auf und helfen Sie damit aktiv der heimischen Vogelwelt. Natürlich kann man für wenig Geld Nistkästen kaufen, wie z.B. in den NABU Zentren oder im NABU-OnlineShop. Jedoch bringt es viel mehr Spaß, selbst Hand anzulegen. Ein Nistkasten ist schnell gebaut (ca. 30 Min.) und das Material (ca. 10 Euro) gibt es im Baumarkt. Als spezielles Werkzeug wird ein Lochbohrer b.z.w. Forstnerbohrer benötigt.
Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Lediglich genug Platz sollte für den Nachwuchs vorhanden sein. Als Grundfläche empfehlen wir min. 12x12 cm, besser 14x14cm.
Beim Holz empfehlen wir 20 - 22 Millimeter dicke, ungehobelte Bretter aus Fichte, Tanne oder Buche.
Sie können sogar versuchen zu bestimmen, welchen Vogel Sie einziehen lassen wollen. Dies tun Sie durch den Durchmesser des Einflugloches. Je nach Durchmesser werden nur bestimmte Vogelarten den Nistkasten annehmen.
26 - 28 mm
Blaumeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise
32 - 34 mm
Kohlmeise, Trauerschnäpper, Kleiber, Feldsperling
45 - 50 mm
Star
30 x 45 mm oval
Gartenrotschwanz
30 x 60 mm oval
Hausrotschwanz, Grauschnäpper, Bachstelze
Die Aufhängung der Kästen ist ein wichtiges Thema. Sie sollte mind. einmal pro Jahr überprüft werden, da von einem herabstürzenden Nistkasten eine große Gefahr ausgeht. Ideal ist es, den Kasten mit einem festen Draht über einen stabilen Ast direkt am Baumstamm zu hängen. Aber auch das Verwenden eines Alunagels ist machbar und schadet dem Baum nicht. Jedoch muss dann regelmäßig überprüft werden, dass der Nagel nicht einwächst.
Das Einflugloch des Nistkastens sollte weder zur Wetterseite (Westen) zeigen, noch sollte der Kasten längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein (Süden). Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten ist deshalb meistens ideal.
Die Reinigung erfolgt einmal pro Jahr. Vorzugsweise Dezember - Januar. Nester und Kotspuren werden entfernt und wenn die Verschmutzungen sehr stark sind, kann man mit heißem Wasser die Reste entfernen. Dies ist aber in der Regel nicht notwendig und es genügt ein gründliches Ausbürsten.
Weitere Tipps finden Sie hier
Der NABU hat eine Vielzahl an Broschüren und Flyern zum Thema naturnahes Gärtnern. Mehr →
Fledermäuse gehören zu den bedrohtesten Säugetieren unserer Heimat. Sie leiden nicht nur unter Wohnungsnot, sondern auch an Nahrungsmangel. Helfen Sie ihnen und machen Sie Ihren Garten fledermausfreundlich. Wie, das erfahren Sie hier. Mehr →
Natur- und Artenschutz findet schon im Garten statt. Der NABU gibt Ihnen praktische Tipps, wie Sie etwas für die Natur vor Ihrer Haustür tun können. Mehr →
Für Informationen rund um die StadtNatur finden Sie hier eine Vielzahl an Downloads, darunter Bauanleitungen und Infoflyer. Mehr →