Das Raakmoor
Betreutes Gebiet der Gruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel
Das Moorgebiet wurde vor und während des 2. Weltkrieges durch Trockenlegung, Torfgewinnung sowie land-und forstwirtschaftliche Nutzung nahezu zerstört. Moortypische Pflanzen und Tiere waren verdrängt. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden große Teile des Raakmoores aufgeforstet.
Aufgrund der Erkenntnis, dass noch Torfschichten vorhanden waren, begann man 1977 mit der Wieder-vernässung des zentralen Moorbereichs durch Schließung der Abflussgräben und Aufstaumaßnahmen.
Die Entwicklung hochmoorartiger Übergangsstadien setzte ein, moortypische Pflanzen tauchten wieder auf. Auch im überwiegend bewaldeten nördlichen Bereich des Naturschutzgebietes breiten sich – gefördert durch die Pflegemaßnahmen – Übergangsmoore und interessante Amphibien-Feuchtbiotope aus.
Schutzmaßnahmen
1979 wurde der eigentliche Moorkern mit ca. 17,8 ha Fläche unter Naturschutz gestellt. Kurz nach der Gründung unserer NABU-Gruppe wurde ihr vom Naturschutzreferat des Bezirks Hamburg-Nord die Betreuung des Naturschutzgebiets übertragen.
Durch zahlreiche Arbeitseinsätze der Gruppe wurde die Renaturierung des Moores vorangetrieben. Vorschläge der Gruppe zur Wegführung für Wanderer und Reiter, zur Anlage von Aussichtskanzeln und Infotafeln und zur Verbesserung der Wasserhaltung wurden von den zuständigen Behörden aufgegriffen und umgesetzt.
Seit Mai 1998 besteht ein Betreuungsvertrag zwischen dem Bezirk Hamburg-Nord und der NABU-Gruppe Langenhorn/Fuhlsbüttel sowie der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). In einem Pflege- und Entwicklungsplan sind die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung dieses besonderen Lebensraumes erfasst.
Im Jahre 2004 wurde das Naturschutzgebiet auf Betreiben der Gruppe nach Norden hin vergrößert und umfasst nun eine Gesamtfläche von ca. 35 ha.
Erfolge für Flora und Fauna
Trotz vieler Konflikte, die sich negativ auf die Renaturierung auswirken, wie z.B. der zunehmende Naherholungsdruck durch Spaziergänger, Jogger, Reiter, Radfahrer oder vor allem durch frei laufende Hunde, durch Einträge aus der Luft (Einflugschneise für den 3km entfernten Flughafen) und der anliegenden Landwirtschaft, sind die Erfolge unübersehbar:
Es sind intakte Moorbereiche entstanden, die viele bedrohte Pflanzenarten der Roten Liste beherbergen. Dazu gehören der Lungenenzian, der Mittlere Sonnentau, die Moorlilie und das Waldläusekraut. Die Quendelblättrige Kreuzblume hat hier ihren einzigen Standort in Hamburg. Hinzu kommen zahlreiche Amphibienarten, Libellen und Schmetterlinge. Viele Brutvogelarten, Nahrungsgäste und Durchzügler werden jedes Jahr im Raakmoor gezählt.
Mit Führungen und öffentlichen Arbeitseinsätzen wollen wir die Besonderheiten des Raakmoores bekannt machen und die Bürger für den Erhalt des Gebietes sensibilisieren.
Gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Verwaltung, der Kommunalpolitik, Schülern, Studenten und freiwilligen Helfern gilt es, sich für die Verbesserung dieses stadtnahen Refugiums einzusetzen. Machen Sie mit!