Wittmoor
Innerhalb eines Zeitraums von wenigen Jahrzehnten haben Entwässerung und Torfabbau diese über 8000 Jahre gewachsene Landschaft sehr stark beeinträchtigt. Mit der Zerstörung einher ging der Lebensraumverlust für die im Moor lebenden Spezialisten aus der Pflanzen- und Tierwelt.
Hochmoore, auch Regenmoore genannt, stellen einen extrem nährstoffarmen, nassen und sauren Lebensraum dar. Die Torfschichten entstehen durch das Absterben der sehr langsam wachsenden Torfmoose. Das Wachstum beträgt ca. 1 mm pro Jahr. Gespeist werden Hochmoore ausschließlich durch Niederschläge. Darüber erfolgt auch der Nährstoffeintrag. Eine große Gefahr für den stickstoffarmen Stoffhaushalt stellt sowohl der Dünger- und Pestizideintrag aus der Landwirtschaft als auch die Einträge durch Hausmüllverbrennungsanlagen dar.
Blume des Jahres 2015 und noch viel mehr...
Die Blume des Jahres 2015
"Gewöhnlicher Teufelsabbiss"
wächst im Wittmoor.
1978 wurde das Wittmoor zum Naturschutzgebiet erklärt. Entwässerungsgräben wurden wieder geschlossen und im abgetorften Mittelteil entstanden zwei Hochmoorseen. Durch die Überstauung starben die Birken ab und eine neue Moorentwicklung begann. Seitdem breiten sich Moorpflanzen und -Tiere wieder aus oder wandern neu ein. Ziel unserer Arbeiten im Wittmoor ist es, die entstandenen Lebensräume zu sichern und die Moorflächen weiter zu vergrößern.
Neben den Moorflächen gilt es, Weiden, Magerrasen und Heideflächen als Landschaftsbestandteile zu stabilisieren und zu vergrößern. Zu den immer wiederkehrenden Arbeiten gehört das Mähen, das Abplaggen und das Entkusseln einzelner Flächen. Diese Arbeiten sind genauso notwendig wie das Fällen von Fichten und Gehölzen, die nicht zu den natürlichen Bewohnern der inneren Moorlandschaft gehören.
Seit 1979 erhält die Gruppe Alstertal tatkräftige Unterstützung durch Schülerinnen und Schüler des Carl-von-Ossietzky Gymnasiums. Sie unterstützen uns bei den Arbeiten in unseren Betreuungsgebieten.
Heute lassen sich im Wittmoor wieder typische Hochmoorpflanzen wie Glockenheide, Wollgras und die Moosbeere finden. Spiegelfleckdickkopffalter, Kleines Nachtpfauenauge und diverse Libellenarten bewohnen das Wittmoor. Wer achtsam ist, kann Kreuzottern am Wegesrand beobachten oder Mooreidechsen und Ringelnattern beim Sonnen zusehen. Kraniche trompeten wieder über dem Moor. Die Bekassine lässt beim Balzflug ihr "himmlisches Meckern" ertönen und in der Dämmerung ist manchmal der urige Ruf der Waldschnepfe zu vernehmen. Neben dem Schwarzkehlchen und der Wespenspinne haben Grün-, Moor- und Grasfrösche hier wieder ein Zuhause gefunden.
Weitere Infos
Die Mellingburger Alsterschleife wird von der Alster nahezu umflossen. Zentrum der Schleife ist ein sehr sandiger, windgeschützter und durch Sonneneinstrahlung sehr warmer Halbtrockenrasen, der von der Flussniederung mit ihren Hochstaudenfluren ansteigt. Mehr →
Die NABU-Gruppe Alstertal engagiert sich seit über 40 Jahren für die Natur im Norden Hamburgs und betreut das Wittmoor und die Mellingburger Alsterschleife. Mehr →