Gefahrenquellen für Fledermäuse in Hamburg

Hungrig und ohne Dach über den Füßen

Die Bebauung von Grünflächen insbesondere im Stadtrandbereich und der Verlust an innerstädtischen Grünflächen vernichten potentielle Jagdreviere und führen zu einer drastischen Reduzierung der Nahrungsgrundlage der Fledermäuse.

Aufgrund des starken Rückgangs von Insekten mangelt es den Tieren an Nahrung.

Die Entnahme von Totholz mit Spechthöhlen in Parks, Grünanlagen, im Straßenbegleitgrün und in den Forsten hat zum Rückgang der baumhöhlenbewohnenden Fledermäuse geführt.

Durch Abbruch, Sanierung und Verwendung giftiger Holzschutzmittel bei Dachrenovierungen sind viele Quartiere verlorengegangen. Konstruktionsbedingte Spalten und Ritzen an Neubauten werden hermetisch abgedichtet und lassen eine Besiedelung durch Fledermäuse nicht mehr zu.

Wo wohnen Fledermäuse?

Die meisten unserer heimischen Fledermäuse sind spaltenbewohnende Tiere.
Das bedeutet, am Haus kommen sie meist hier unter:

• in Rissen der Fassade
• in Hohlräumen hinter der Fassade
• hinter Holzverkleidungen
• im Dachbereich unter Dachziegeln und unter einer Attika
• in Feuerholzstapeln

Aber auch in Kellern, Schuppen oder auf Dachböden sind ab und zu Fledermäuse zu finden.
Manchmal verirren sich die kleinen Flattermänner auch ins Haus - vor allem ab Mitte August, wenn die Jungtiere flügge werden und neue Quartiere suchen. Sie wollen dann aber nicht bleiben. Auf unseren Seiten finden Sie auch Tipps, falls Sie einmal Besuch haben.

Wenige unserer Arten sind baumbewohnend.
Da wir in Hamburg sehr wenig Altbaumbestand haben, sind diese Arten durch Baumfällungen und die Entnahme von Totholz sehr stark gefährdet.

Sanierung, Restaurierung oder Abriss geplant?

Prüfen Sie bitte vorher, ob Sie Fledermäuse am Haus haben.
Selbstständig kann man mit der Taschenlampe Ritzen, Spalten und Hohlräume prüfen, ob diese nicht gerade bewohnt sind.

Häufig sind auch kleine Kotspuren unterhalb der Einflugöffnung zu erkennen. Fledermauskot ist dunkel und absolut trocken. Beim Zerreiben zerbröselt er.
Ist Kot zu finden aber keine Fledermaus, können wir helfen. Oft sind die Tiere nur durch den Einsatz von Endoskop-Kameras und dergleichen zu entdecken.

Wenn Sie einmal Fledermäuse bei sich hatten und nicht sicher sind, ob diese noch da sind, können wir Ihnen gerne weiterhelfen.
Auch Gutachter kann man hinzuziehen, wenn man möchte.

Sollten Sie ein Quartier am Haus haben, melden Sie sich bitte bei uns.
Je nach Jahreszeit sollte dann unterschiedlich vorgegangen werden. Das sollten wir jedoch gemeinsam abklären. Wir möchten Ihnen gerne helfen.

Warum ist es so wichtig nach den Tieren zu schauen?

Während Fledermäuse schlafen, fahren sie ihren Stoffwechsel sehr herunter und brauchen erst einige Zeit nach dem Wecken, ehe sie sich wieder bewegen können. Sie sind nicht in der Lage schnell zu fliehen.

Sie retten mit Ihrer Aufmerksamkeit einer faszinierenden und stark gefährdeten Arten das Überleben.
Keine Sorge um Ihr Haus. Fledermäuse tragen weder Material ein, noch zerbeißen sie irgendetwas oder nagen an Material. Sie nutzen ausschließlich vorhandene Spalten und hängen einfach nur geschützt ab.

Mit meist nur 6-8 g Gewicht brauchen sie nicht viel Platz, nur etwas Toleranz.

Vermeidbahre Gefahren am Haus

Auch am Haus lauern einige Gefahren für die Tiere:

• offene Wassertonnen
• offene Behälter jeder Art
• klebende Insektenfallen
• Insektengifte
• Holzschutzmittel im Bereich der Quartiere (Unterkünfte)
• Verschließen von Hohlräumen

Sie haben eine Katze? Schön wäre es, wenn diese in der Zeit um die Dämmerung morgens und abends im Haus bleiben könnte. Zumindest von Mai bis September. In der Zeit sind Fledermausmütter und ihr noch ungeschickter Nachwuchs unterwegs. Sehr oft bekommen wir deshalb verletzte Tiere und das kann ganz einfach vermieden werden.