Frösche, Kröten und Molche sind wieder unterwegs
So können Sie den Amphibien bei ihrer gefährlichen Wanderung helfen
Die ersten Amphibien, überwiegend Grasfrösche und Erdkröten, sind in Hamburg aus ihrer Winterstarre erwacht und haben sich auf den Weg zu den Laichgewässern gemacht. Es gab bereits die ersten milden Nächte mit einer erhöhten Wanderaktivität. Je nach Wetterlage kann sich die Massenwanderung von Fröschen, Kröten und Molchen bis Mitte April hinziehen. Die Tiere benötigen einen längeren Zeitraum mit Temperaturen von über 5°C in den Abendstunden. Und auch nachts muss die Temperatur über dem Gefrierpunkt liegen.
In milden Nächten mit leichtem Regen machen sich die Tiere auf den Weg und legen über mehrere Tage verteilt Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Eine gefahrvolle Reise, denn sie müssen auf ihrer Wanderung viele Straßen überqueren und kommen dabei buchstäblich unter die Räder. Für den Amphibienbestand sind diese Verluste erheblich. Alle in Hamburg vorkommenden Amphibienarten sind besonders geschützt und stehen, mit Ausnahme der Erdkröte, bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Zum Schutz der Tiere haben die NABU-Gruppen während der Amphibienwanderung in zahlreichen Hamburger Stadtteilen Schutzzäune aufgebaut. Entlang der Schutzzäune graben die NABU-Aktiven Eimer im Boden ein, um die Tiere auffangen. Während des gesamten Zeitraums der Laichwanderung werden diese Eimer täglich geleert und die geretteten Tiere gezählt sowie über die Straße gesetzt.
Doch auch Autofahrer*innen und Hausbesitzer*innen können während der Amphibienwanderung durch besondere Rücksichtnahme einen Beitrag zum Schutz der gefährdeten Amphibien beitragen.
Tipps für Autofahrer*innen
- In den Monaten Februar, März und April muss insbesondere bei warmer und feuchter Witterung vor allem nachts zwischen Dämmerung und den frühen Morgenstunden mit Amphibienwanderungen gerechnet werden.
- Besondere Vorsicht ist in der Nähe von Gewässern geboten.
- Drosseln Sie auf Straßen mit Amphibienwanderungen die Geschwindigkeit.
- Vermeiden Sie in der fraglichen Zeit Fahrten auf Straßen, von denen Ihnen bekannt ist, das dort Amphibien wandern.
- Wenn Sie aktiv zum Schutz der Amphibien beitragen wollen, z.B. durch Mithilfe beim Bau eines Krötenzaunes, wenden Sie sich bitte an den NABU Hamburg unter Tel. 040 / 69 70 89 -0.
Tipps für Hausbesitzer*innen
Stoßen die Amphibien bei ihrer Wanderung auf ein Hindernis wie z.B. eine Hauswand, bewegen sie sich daran entlang und können in einen Lichtschacht, eine Kelleraußentreppe oder einen Gully fallen. Da die Wände steil oder glatt sind, haben die Tiere keine Chance zu entkommen und erleiden einen langsamen und qualvollen Tod. Gleiches passiert auch Jungvögeln, Insekten, Reptilien und kleinen Säugetieren.
Schon mit einfachen Maßnahmen können Sie dafür sorgen, dass ihr Haus nicht zur Todesfalle für Amphibien wird und die Tiere sicher ihre Laichplätze erreichen:
- Überprüfen Sie im Frühjahr und Herbst auf Ihrem Grundstück regelmäßig die möglichen Tierfallen wie Lichtschächte, Kellertreppen oder die Aufnahme für die Wäschespinne
- Decken Sie die Lichtschächte ab. Mit ein wenig Geschick kann die Abdeckung aus Edelstahlgewebe, z.B. Fliegendraht aus dem Baumarkt selbst angefertigt werden
- Eine einfache Ausstieghilfe aus dem Lichtschacht oder der Kellertreppe kann auch mit einem schräg in den Schacht gestellten rauen Brett geschaffen werden
NABU-Kurs
„Krötenzaun & Co. – Schutzeinrichtungen für Amphibien“
Dieser Kurs zeigt dir, wie du Amphibienschutzzäune planst, richtig aufbaust und kontrollierst. Schaue dabei einer NABU-Gruppe über die Schulter. Darüber hinaus lernst du stationäre Amphibientunnel kennen und erhältst einen Überblick über weitere wichtige Schutzmaßnahmen.
zum NABU-KursKröten, Frösche, Molche, Unken, Salamander: In Deutschland leben 21 Amphibienarten. Während manche eher unauffällig gefärbt sind, haben andere kräftige und bunte Färbungen. Auch in ihrer Lebensweise und Verbreitung gibt es viele Unterschiede. Der NABU stellt die heimischen Arten in Einzelporträts vor. Mehr →
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