Dengelamboss - Foto: Stefan Köttgen
Ode an die Sense
Die Mahd per Hand mit einer Sense hat viele Vorteile für die Natur
Das traditionelle Instrument der Wiesenmahd, die Sense, ist in den letzten Jahrzehnten überwiegend durch elektrische Balkenmäher, Trommelmäher, Scheibenmäher und Freischneider ersetzt worden. Mit weitreichenden Folgen. Insekten werden bei der elektrischen Mahd regelrecht „püriert“, ohne Chance auf Entkommen. Laut Studien (z.B. ART 2010) beträgt z.B. der Verlust bei Heuschrecken beim Sensen lediglich 4%, beim Balkenmäher schon 65%, beim Scheibenmäher mit Aufbereiter 92%. Ganz zu schweigen von Schmetterlingslarven, anderen Insekten und Amphibien. Beim Sensen können sie entkommen bzw. gesehen und geschont werden.
Zudem macht die Sense keinen Lärm, erzeugt keine Abgase, verbraucht keine elektrische Energie und der Boden wird nicht verdichtet. Wer einmal mit der Sense eine Wiese gemäht hat, wird begeistert sein von der meditativen Ruhe dieser Tätigkeit, die auch noch gesund ist, weil sie ganzkörperlich ist.
Das Sensen selbst ist schnell gelernt, schwieriger ist das Schärfen der Sense, das „Dengeln“. Das erfordert lange Übung, sorgt aber richtig durchgeführt für eine lange Lebensdauer der Sense. Das Dengeln geschieht mittels eines Ambosses und eines Dengelhammers. Die Behandlung mit dem Wetzstein dient nur dem Glätten bzw. Nachschärfen. Gute Sensen kann man nicht im Baumarkt kaufen, dafür gibt es spezielle Firmen, z.B. in Österreich (Fa. Schröckenfux). Zum Dengeln gibt es zum einen den normalen Dengelamboss, auf dem man die Sense mit der Hand führt und mit dem Hammer bearbeitet, was viel Übung erfordert. Zum andern gibt es den komfortableren Schlagdengler, wo das Sensenblatt zwischen einem Amboss und einer Hülse liegt. Man schlägt nur auf die Hülse und muss sich nicht um die genaue Position des Sensenblattes kümmern. Man erzielt dadurch aber nicht die gleichen guten Ergebnisse.
Weitere Infos
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