Anlegen einer Wildblumen-Wiese
Unsere Arbeitsschritten
Eine artenreiche Wildblumen-Wiese kann auf verschiedene Weise angelegt werden. Am wenigsten aufwändig ist es, lediglich das Mahdgut immer wieder systematisch zu entfernen. Dadurch dauert es allerdings einige Jahre, bis die Fläche abgemagert wird und sich eine größere Pflanzenvielfalt einstellt. Das zweite Verfahren ist das „Impfen“. Dafür werden an mehreren Stellen die Grassoden entfernt und es wird Sand aufgebracht. In die entstehenden Flächen kann man entweder eine Wildblumensaat einbringen oder Wildstauden pflanzen. Diese werden sich im Laufe der Zeit in ihre Umgebung ausbreiten und den eintönigen Parkrasen positiv „infizieren“. Auch dieses Verfahren dauert ein wenig. Die beste, aber arbeitsaufwändigste Methode ist das vollständige „Abplaggen“ der Grassoden, die incl. aller Wurzelbestandteile entfern werden. Dann wird großflächig 10 – 20 cm Sand aufgebracht.
Wir haben recycelten Sand von Hamburger Spielplätzen von der Stadt bekommen. Der kann leicht mit der darunter liegenden Humusschicht vermischt werden, was aber nicht unbedingt nötig ist. Dann wird das zertifizierte Saatgut (z.B. Mischung Nr.8, Schmetterlings- und Wildbienensaum der Fa. Rieger-Hofmann) gleichmäßig aufgebracht. Man mischt die ausgewogene Menge (2 g / m²) mit reichlich trockenem Sand und streut dann per Hand. Dann wird die Fläche mit einer Walze bearbeitet, so dass die Samen ganz leicht in den Sand eingedrückt werden. Sie müssen nahe an der Oberfläche bleiben, weil es Lichtkeimer sind. Bei sehr trockenem Wetter sollte man die Fläche eine Zeitlang feucht halten. Die beste Saatzeit ist der Spätsommer, August bis Ende September, dann können sich schon Wurzeln und Blattrosetten bilden und die Pflanzen sind im Frühjahr bereit sich zu entwickeln. Falls im Frühjahr gesät wird, ist März/April die beste Zeit.
Weitere Infos
2018 hat die NABU-Gruppe Eimsbüttel eine Wildblumen-Wiese im Stadtpark in Eimsbüttel angelegt. Seitdem entwickelt sich hier ein Paradies für Insekten. Mehr →