NABU-Grundsatzpapier
Forderungen des NABU zum Erhalt der Artenvielfalt
Der NABU Hamburg stellte bereits 2008 ein Grundsatzpapier mit konkreten Forderungen für den Erhalt der Artenvielfalt in der Hansestadt vor. Mehr →
März 2014 - Demnach soll zukünftig noch weniger Ausgleich für Naturverluste z.B. durch Bauvorhaben auf landwirtschaftlichen Flächen erfolgen.
„Statt die knapper werdenden Lebensräume für Kiebitz und Co. zu schützen, bevorzugt der Senat einen Wirtschaftszweig, der nicht einmal 0,1 Prozent der Bruttowertschöpfung in Hamburg erbringt“, ist Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg verärgert. Mit seiner Landfraß-Kampagne hatte der Bauernverband in den letzten Wochen mehrfach gegen den Naturschutz-Ausgleich auf landwirtschaftlichen Flächen protestiert und so die Neuausrichtung der Senatslinie flankiert. „Doch landwirtschaftliche Flächen gehen nicht in erster Linie verloren, weil auf ihnen beispielsweise extensiv für den Naturschutz gewirtschaftet wird, sondern sie durch Bauvorhaben anderweitig genutzt und somit verbraucht werden“, stellt Porschke klar. „In vielen Fällen profitieren landwirtschaftliche Betriebe durch Ausgleichsmaßnahmen sogar durch entsprechende Bewirtschaftungsverträge, die sie für die Pflege dieser Flächen abschließen.“ Schon jetzt arbeiten in vielen Bereichen Naturschutzverbände gut mit Landwirten zusammen, und ohne Landwirtschaft wäre Naturschutz im ländlichen Raum oftmals gar nicht möglich.
„Statt die bisher schon schwache Ausgleichsregelung für Naturverluste noch weiter zu schwächen und damit Hamburgs Naturqualität zu gefährden, hätte der Senat ein Programm für den Erhalt der Artenvielfalt im ländlichen Raum auflegen müssen. Die Leidtragenden werden wieder Kiebitz und andere typische Vögel der Agrarlandschaften sein.“
Alexander Porschke
Vorsitzender NABU Hamburg
Die konventionelle Landwirtschaft ist leider eine der Hauptursachen für Biodiversitätsverluste in Deutschland. Dies betätigten die zuständigen Bundesbehörden zuletzt am 26. März 2014. Gerade Bestandszahlen von Vögeln verdeutlichen, dass vor allem in der intensiv genutzten Agrarlandschaft der Artenschwund in den letzten Jahren weiter zugenommen hat. In Deutschland gehen die Bestände vieler häufiger Brutvögel von Äckern, Wiesen und Weiden weiter deutlich zurück. So gab es beim Feldsperling eine Verringerung auf zwei Drittel des Bestandes, beim Kiebitz gibt es sogar nur noch etwa ein Drittel der Vögel. Allein in Deutschland sind seit 1990 außerdem mehr als eine Million Feldlerchen verstummt. In Hamburg haben typische Vögel der Agrarlandschaft ebenfalls sehr stark abgenommen, wie z.B. der Kiebitz von ehemals 3.300 Brutpaaren (1984) auf aktuell 600, die Bekassine von 350 Brutpaaren (1984) auf aktuell 140 und die Uferschnepfe von 70 Brutpaaren (1970) auf aktuell vier.
„Statt die bisher schon schwache Ausgleichsregelung für Naturverluste noch weiter zu schwächen und damit Hamburgs Naturqualität zu gefährden, hätte der Senat ein Programm für den Erhalt der Artenvielfalt im ländlichen Raum auflegen müssen“, bemängelt der NABU-Chef. „Die Leidtragenden werden wieder Kiebitz und andere typische Vögel der Agrarlandschaften sein.“
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