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Mitglied werdenArtensterben in Hamburg
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick
Die für Hamburg ursprünglich typischen Ästuarlebensräume wie Tideröhricht, Hartholzaue, Moorwälder, Süßwasserwatt mit anschließenden Flachwasserbereichen sind nur noch in Resten vorhanden. Insbesondere Auen als Lebensräume mit besonders hoher Biodiversität, haben eine Schlüsselrolle für die Vielfalt an Fischen, Amphibien, Krebsen etc. und somit eine besondere Bedeutung.
Weitere bedrohte und seltene Lebensräume in Hamburg sind Heideflächen und magere Mähwiesen.
Gefährdung: Diese noch vorhandenen Areale sind durch Uferverbauung, Elbvertiefung, Wellenschlag durch Schiffe, Sandaufspülungen, Verschlickung, und eine mangelnde Gewässerqualität bedroht. Weitere hamburgtypische Probleme sind der große Flächenverbrauch in der Hansestadt, die Verinselung von Habitaten und die Isolation von Populationen.
Pflanzen
- in Hamburg sind 1313 Blütenpflanzen nachgewiesen
- davon stehen 62% auf der Roten Liste, d.h. 55% der Pflanzenarten sind gefährdet
- starker Rückgang von Arten der Tidelebensräume durch Anstieg des Tidenhubs, Gefährdung durch Hafenausbau, Deicherhöhung, Elbvertiefung
- Rückgang von Grünlandarten durch Umwandlung von Grünland, Intensivierung, Entwässerung, Eutrophierung und Strukturwandel in der Landwirtschaft
- Einige Arten sind zunehmend von Naturschutzmaßnahmen abhängig, fehlende Kontinuität in der Pflege wird zum Problem (Bsp.: Borstgras)
Gefährdung: Grundwasserabsenkung, Aufschüttung, Versiegelung, keine ausreichenden Sukzessionsflächen, Vergärtnerung der Landschaft durch Pflanzungen und Ansaaten
Säugetiere
- 53 Säugetierarten in Hamburg
- 22, d.h. 42 % der Säugetiere gefährdet
- von 13 Fledermausarten stehen 10 auf der Roten Liste
- vom Aussterben bedroht: Fischotter, Haselmaus, Siebenschläfer
Vögel
- Von ehemals 185 in Hamburg vorkommenden Brutvogelarten, ist jede dritte Art entweder akut bedroht oder bereits ausgestorben
- 34% der Brutvögel sind ausgestorben oder gefährdet
- Besonders Vogelarten mit enger Bindung an spezielle, gefährdete Lebensräume sind gefährdet: Z.B.:
Verlust von Röhrichten: Rohrdommel, Rohrschwirl, Schilfrohrsänger
Uferverbauung: Flussuferläufer
Verlust von Hafenbrachen und Spülfeldern:Steinschmätzer, Säbelschnäbler, Sandregenpfeifer, Möwen
Gefährdung: Lebensraumverlust, Zersiedelung der Landschaft, Intensivierung der Landwirtschaft
Amphibien
- 14 der in Deutschland vorkommenden 21 Amphibienarten kommen in Hamburg vor
- 88 Prozent der Amphibienarten sind gefährdet
- vom Aussterben bedroht: Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Laubfrosch
Libellen
- 60 Arten in HH nachgewiesen
- 62% der Libellen gefährdet
stark zurückgegangen: Kleine Mosaikjungfer, - ausgestorben: Zwerglibelle
eingewandert: kleine Königslibelle
Schmetterlinge / Tagfalter
- 63 Arten nachgewiesen
- 83% der Tagfalter sind gefährdet, von 77 vor 100 Jahren vorkommenden Tagfaltern sind 25 ausgestorben, 20 vom Aussterben bedroht, 37 stehen auf der Roten Liste, stark zurückgegangen seit 89: Dunkler Dickkopffalter, Braunfleckiger Perlmutterfalter, Schwalbenschwanz, Bläulinge
Heuschrecken
- 29 Arten nachgewiesen
- 57% der Heuschrecken sind gefährdet
- In den letzten 100 Jahren sind die am stärksten spezialisierten Arten, insbesondere Arten trockener Lebensräume, verschwunden.