Hintergrund zum Projekt Aurora
Engagement gegen den Rückgang vieler Schmetterlingsarten




Aurorafalterraupe an Knoblauchsrauke - Foto: Helge May
Deutschlandweit ist ein starker Rückgang der Insektenbestände zu verzeichnen. Auch in Hamburg ist der Bestand der Schmetterlinge in den letzten 50 bis 100 Jahren erheblich zurückgegangen. Ein Großteil der Tagfalterarten steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, etwa die Hälfte der vor 100 Jahren in Hamburg vorkommenden Arten ist verschwunden. Hauptgründe für diesen rapiden Rückgang sind der zunehmende Flächenverlust, der Einsatz von Pestiziden, der hohe Eintrag von Nährstoffen sowie nicht faltergerechte Grünpflege und Biotopmanagement.
Schmetterlinge haben einen komplexen Lebenszyklus, sie durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien (Ei-Raupe-Puppe-Imago), die jeweils unterschiedliche Ansprüche an ihre Umwelt haben. Daher sind strukturreiche und vielfältige Lebensräume eine unerlässliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Schmetterlingsschutz. Viele Arten sind auf ganz bestimmte Pflanzenarten zur Eiablage und als Futterpflanzen für ihre Raupen angewiesen.
Schmetterlinge sind sehr sensible Organismen und reagieren schnell auf Umweltveränderungen. Daher sind sie wichtige Bioindikatoren für den Zustand und die Entwicklung der biologischen Vielfalt und können wertvolle Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels, Lebensraumverlustes und der Zerschneidung der Landschaft auf die Natur liefern. Zudem erfüllen sie wichtige Funktionen bei der Bestäubung von Pflanzen und sind selbst eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Fledermäuse und andere Insektenfresser.
Namensgeber des Projektes ist der Aurora-Falter. Dieser ist in Hamburg zwar (noch) nicht gefährdet, sein Bestand befindet sich aber im Rückgang. Trotzdem kann er im Frühjahr in vielen Teilen der Stadt beobachtet werden und ist damit ein guter Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt in den dichter besiedelten Stadtbereichen.