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Mitglied werdenHistorischer Erfolg: Völli bleibt!
Der Vollhöfner Wald wird Naturschutzgebiet
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Es ist ein ganz besonderer Erfolg für den Naturschutz: Der Vollhöfner Wald wird Naturschutzgebiet. Das außergewöhnliche Stück Natur im Hamburger Südwesten konnte sich über 60 Jahre lang frei von menschlichem Einfluss entwickeln. Um Platz für weitere Hafenflächen zu schaffen, plante die Stadt jedoch, den „Völli“ abzuholzen und an seiner Stelle Logistikhallen zu errichten. Der NABU Hamburg und viele weitere Akteur*innen traten diesem Vorhaben entschieden entgegen. Nach intensiven Jahren des Protests, vielen bunten Aktionen, über 15.000 Protestmails an den Bürgermeister, Reden, Demonstrationen und Veranstaltungen sowie Gesprächen mit Politik und Verwaltung, sind wir tatsächlich am Ziel: Der Vollhöfner Wald ist gerettet.
Natur mit Vorrang vor Hafen
Der Hamburger Senat hat am 18. Februar die Ausweisung des Naturschutzgebiets mit dem formellen Titel „Vollhöfner Weiden“ und damit den dauerhaften Schutz des Vollhöfner Waldes beschlossen. „Die Ausweisung der Vollhöfner Weiden als Naturschutzgebiet ist ein großer Erfolg für den Naturschutz in Hamburg und für uns als Umweltverband“, erklärt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. „Der NABU hat sich seit Jahren dafür eingesetzt, dass dieser artenreiche Auwald erhalten bleibt. Dass die Natur nun erstmals Vorrang vor der Hafenentwicklung hat, unterstreicht, wie wertvoll dieser Wald mitten im Hafen ist.“
Der Natur freien Lauf lassen
Der Vollhöfner Wald wird damit das erste Prozessschutzgebiet im Hamburger Stadtgebiet: Die wertvollen Laub- und Auwälder im neuen Naturschutzgebiet können sich ohne direkte menschliche Einflüsse und ohne forstwirtschaftliche Nutzung entwickeln. Hier finden viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, wie z.B. Kleinspecht, Mückenfledermaus oder das seltene Fluss-Greiskraut. Herausragende Bedeutung hat der Wald auch für Käfer. Frederik Schawaller, Leiter der NABU-Gruppe Süd, erklärt: „Es konnten zwei Urwaldrelikt-Arten im Vollhöfner Wald nachgewiesen werden. Diese Arten stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Nur in ursprünglichen Wäldern mit hohem Totholzanteil können sie leben. Ihr Vorkommen hebt die besondere Bedeutung des Waldes hervor.”
Dank und Hoffnungsschimmer
Dass der Vollhöfner Wald bestehen bleibt, ist vor allem dem unermüdlichen Einsatz unzähliger NABU-Aktiver und weiterer Verbündeter zu verdanken. Wir nehmen den Erfolg als Beweis, dass sich Naturschutz immer lohnt und werden nicht locker lassen, die Natur in Hamburg zu schützen. Was beim Völli geht, geht auch anderswo.
Der lange Weg zum Erfolg
Mit der Hafenplanungsverordnung Altenwerder West wurde 2016 die Erschließung des Areals Vollhöfner Weiden beschlossen. Der Wald mit mindestens 23.000 Bäumen sollte für neue Logistikhallen gerodet werden.
Über zehn Jahre hat der NABU Hamburg sich ehrenamtlich für den Erhalt des Vollhöfner Waldes eingesetzt. Die Kampagne „Völli bleibt” hat maßgeblich zur nun erfolgten Naturschutzgebietsausweisung geführt. Über 15.000 Menschen folgten im Jahr 2019 einem NABU-Aufruf und forderten den Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher auf, den Vollhöfner Wald zu erhalten. Weitere öffentlichkeitswirksame Presseaktionen erhöhten den Druck auf die Politik. Der rot-grüne Senat nahm daraufhin 2020 die Prüfung einer Unterschutzstellung der Vollhöfner Weiden in den Koalitionsvertrag auf. 2023 wurde angekündigt, dass das Gebiet als nunmehr 38. Hamburger Naturschutzgebiet ausgewiesen werden soll. Grundlage dafür bildete ein Senatsbeschluss sowie eine Vereinbarung im Koalitionsvertrag. Politisch möglich wurde die Ausweisung durch das Engagement des scheidenden Umweltsenators Jens Kerstan und durch das Entgegenkommen von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard.
Der Vollhöfner Wald ist ein außergewöhnliches Stück Natur im Hamburger Südwesten. Seit mehr als 50 Jahren kann sich das Gebiet frei von menschlichen Eingriffen völlig ungestört entwickeln. Mehr →
Protestmails, Demos, Verhandlungen, Waldspaziergänge und sogar Baumbesetzungen - der NABU Hamburg und viele weitere Akteur*innen haben sich in unterschiedlichen Formen für den Erhalt des Völli eingesetzt. Ein kleiner Rückblick. Mehr →