Beringung von Mauerseglern in Hamburg-Ochsenwerder
Projekt zum Schutz der gefährdeten Gebäudebrüter
Seit 2015 beringt der NABU Hamburg jedes Jahr den Nachwuchs einer Mauersegler-Kolonie im Stadtteil Ochsenwerder. Dort sind an einem Wohnhaus auf Eigeninitiative des mittlerweile verstorbenen Hausbesitzers 34 Doppelnistkästen an der Hauswand angebracht worden, die von den Gebäudebrütern gut angenommen werden. Die so entstandene Mauersegler-Kolonie gehört zu einer der größten in Hamburg.
Um mehr über die Lebensweise dieser Vogelart zu erfahren, beringt der NABU Hamburg die jungen Mauersegler bevor sie flugfähig sind. Dafür geht es mit Leiter und Hubwagen in die Höhe, um die Nistkästen zu öffnen und die Tiere vorsichtig zu entnehmen. Am Boden werden die Vögel dann gewogen, gemessen und erhalten von ausgebildeten Vogelberinger*innen mit routinierten Handgriffen einen Erkennungsring der Vogelschutzwarte Helgoland.
Durch die Kennzeichnung der Jung- und einiger Altvögel kann man in den kommenden Jahren viele Erkenntnisse gewinnen, z.B. wie standorttreu Mauersegler sind und wie viele Jungvögel zu dieser Kolonie zurückkehren. Diese Erkenntnisse wiederum sind hilfreich für die Planung und Umsetzung von Vogelschutzaktivitäten.
Das Projekt „Artenschutz am Gebäude“ des NABU wird gefördert durch die Karl Kaus Stiftung und die Georg & Jürgen Rickertsen Stiftung.
Hausbesitzer*innen, die dem Mauersegler helfen möchten, finden unter www.NABU-Hamburg.de/bauanleitungen einfache Baupläne für Mauersegler-Nistkästen. Darüber hinaus verkauft der NABU in seiner Infozentrale, Klaus-Groth-Straße 21, fertige Nisthilfen. Öffnungszeiten: Dienstags bis donnerstags 14 - 17 Uhr.
Weitere Infos
Mauersegler sind typische Stadtbewohner, ihre Bestände nehmen leider ab. In Hamburg setzt sich der NABU für den Erhalt ihrer Brutplätze ein und beringt die Jungvögel einer Kolonie. Mehr →
Hier finden Sie einen ausführlichen Steckbrief mit allen wichtigen Fakten über den Mauersegler. Mehr →
Der Mauersegler steht zwar noch nicht auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten, aber seine Nistmöglichkeiten in Städten werden im Zuge von Renovierungsmaßnahmen immer weniger. Die Nistkästen sollten in mindestens vier Metern Höhe aufgehängt werden. Mehr →