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Mitglied werdenBürger-Luftmessnetz entlang der Elbe (Projekt 2019-2021)
NABU macht die Luftverschmutzung aus Hafen und Schifffahrt besser sichtbar
Gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern hat der NABU zwei Jahre lang die Luftqualität in den Wohnquartieren am Hamburger Hafenrand gemessen. Entlang der Elbe wurden die Sensoren außen an Häusern installiert, die die Luftqualität überwacht und aufgezeichnet haben. Die Sensoren messen unter anderem Stickoxide und Feinstaub, aber auch Schwefeldioxid. So kann aus den Messungen abgeleitet werden, welche Faktoren zu höheren Belastungen führen - beispielsweise, ob alle Schiffe die vorgeschriebene Treibstoffqualität einhalten. Die Messgeräte werden vom Hamburger Unternehmen Breeze Technologies betrieben. Das Projekte endete im April 2021 nach einer zweijährigen Laufzeit.
Zentrale Ergebnisse und Forderungen des NABU
Ergebnisse:
• Die geltenden Jahresmittelgrenzwerte der EU sind an keiner Messstation überschritten worden.
• Dennoch gab es hohe Durchschnittswerte an den meisten Sensoren und zahlreiche Tage mit durchgängiger, erheblicher und gesundheitsgefährdender Belastung.
• Vorbeifahrende Schiffe generieren kurzzeitig sehr hohe Konzentrationen an Luftschadstoffen.
Forderungen des NABU:
• Konsequenter Schutz der Anwohner*innen vor schlechter Luft aus dem Hafen und der Schifffahrt
• Bessere Aufklärung und Informationsangebote durch die Stadt Hamburg
• Ausweitung des lückenhaften Messnetzes der Stadt
• Schnellere Umsetzung relevanter Maßnahmen aus Luftreinhalteplan und Klimaplan
• Emissionsfreiheit als Ziel für alle "kleineren" Schiffe vorgeben
• Hamburg muss sich auf Bundes- und EU-Ebene für eine ambitionierte Regulierung er Schifffahrt in Bezug auf Luftreinhaltung und Klimaschutz einsetzen
Informationen zu den Grenzwerten von Stickstoffdioxid
Der EU-Grenzwert von 2010 für potenziell gesundheitsschädliches Stickstoffdioxid (NO2) liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter und basiert auf einer Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO von 2005.
Seitdem hat sich aber einiges getan. Neuere Studien der WHO kommen zu dem Ergebnis, dass mit gesundheitsrelevanten Wirkungen von Stickstoffdioxid bereits ab einer langfristigen durchschnittlichen Exposition von 20 Mikrogramm kalkuliert werden müsse. Diese Studien hat die WHO veröffentlicht und schon 2016 angekündigt, eine niedrigere Empfehlung auszugeben: https://www.euro.who.int/en/health-topics/environment-and-health/air-quality/activities/update-of-who-global-air-quality-guidelines
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Im Rahmen des Projekts wird der NABU 2019 Informationsveranstaltungen zum Thema Luftreinhaltung durchführen. Mehr →
Das Projekt setzt sich das Ziel, die großen Lücken im städtischen Luftmessnetz zu schließen. Damit soll die Umwelt- und Gesundheitsgefährdung, die von Schiffen und Hafen ausgehen, besser abgeschätzt, eingeordnet und dargestellt werden können. Mehr →