Nach dem Bürgerentscheid in Eimsbüttel
NABU: Chance für die Natur nutzen

08. Juli 2010 - Nachdem der Bürgerentscheid in Eimsbüttel zum Hoheluftkontor an der Isebek eine Mehrheit für den Vorschlag der Isebek-Initiative ergeben hat, erwartet der NABU nun, dass dieses Votum von den Beteiligten respektiert wird.
„Die Mehrheit der Bürger wünscht sich nach dem Ergebnis lieber eine Grünanlage als ein Bürogebäude am Hoheluftbahnhof. Das gilt es jetzt so naturnah wie möglich umzusetzen“, meint NABU-Vorsitzender Alexander Porschke. Positiv bewertet der NABU den Umstand, dass beide Beschlussalternativen sich für den kompletten Schutz der Natur an der Isebek ausgesprochen haben. Die Chance, die sich nun an dieser Stelle für die Natur ergibt, gelte es maximal zu nutzen. Porschke: „Die Fläche zwischen dem Imbiss und dem Röhrenbunker, die heute abgesperrt und asphaltiert ist, sollte nun entsiegelt werden.“
„Zwar haben sich nur 23 % der Eimsbüttler Bürger an dem Bürgerentscheid beteiligt. Das waren aber immer noch über 40.000 Personen. Deren Votum für weniger legitimiert zu halten, als dasjenige der 41 Bezirksabgeordneten, erscheint mir abwegig“, meint Porschke.
Der NABU fürchtet zwar, dass sich nun, da der Hoheluftkontor nicht gebaut wird, der Druck auf die Inanspruchnahme anderer Grün- und Freiflächen für Wohn- und Gewerbebauten erhöht. Porschke: „Ich bedauere, dass diese Perspektive mit etwas mehr Abstand von der Mehrheit der an der Abstimmung Beteiligten nicht für maßgebend gehalten wurde“. Jedoch akzeptiere er das
Ergebnis.
Bürgerentscheid an der Isebek
NABU hält Hoheluftkontor unter Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes an der Isebek für vertretbar
16. Juni 2010 - Nachdem die Bezirksversammlung Eimsbüttel auf Druck der Isebek-Initiative beschlossen hat, den Isebek-Grünzug zu erhalten und ihre Planung an die Interessen von Natur- und Artenschutz angepasst hat, hält der NABU Hamburg in Abstimmung mit seinen ehrenamtlich Aktiven vor Ort den Bau des modifizierten Hoheluftkontors für vertretbar. Am 1. Juli 2010 wird nun hierzu erstmalig in Eimsbüttel ein Bürgerentscheid durchgeführt. Der NABU spricht sich dafür aus, in dem Bürgerentscheid die aktuelle Planung der Bezirksversammlung zu unterstützen.
„Der Schutz der Natur an der Isebek ist uns ein wichtiges Anliegen“, sagt der NABU-Vorsitzender Alexander Porschke. „Die Isebek-Initiative hat sich um diesen Schutz verdient gemacht und dafür sind wir ihr dankbar. Die Kritik an der Inanspruchnahme von Flächen für einen Neubau am U-Bahnhof teilen wir aber nicht. Die nach neuestem Planungsstand betroffenen Flächen sind größtenteils bereits versiegelt. Wir haben uns vergewissert, dass Natur- und Artenschutzbelange hier angemessen berücksichtigt werden sollen.“
Um den Druck auf und die Inanspruchnahme von Grün- und Naturräumen für Wohn- und Gewerbezwecke zu mindern, befürwortet der NABU im Prinzip Nachverdichtungen auf bereits versiegelten Flächen der Stadt. Dies gilt besonders für Flächen, die mit öffentlichem Nahverkehr gut erschlossen sind.
Bereits am 5. Mai hat die Eimsbüttler NABU-Gruppe zu diesem Bauvorhaben festgestellt: „1. Wir begrüßen, dass der Naturstreifen an der Isebek aufgrund des früheren Bürgerbegehrens erhalten bleibt. 2. Wir bedauern, dass es zu keiner Verhandlungslösung zwischen der Initiative und den Bezirksvertretern in Sachen Hoheluftkontor gekommen ist. 3. Das geplante Hoheluftkontor betrifft u.E. die Interessen von Natur- und Artenschutz insbesondere hinsichtlich der dort vorhandenen Nistplätze und Lebensräume für verschiedene Fledermausarten. Der NABU wird seine Position zum Bürgerentscheid am 1. Juli deshalb davon abhängig machen, ob sichergestellt wird, dass Natur- und Artenschutzbelange gut berücksichtigt werden.“
Am 27. Mai überzeugte sich schließlich der NABU im Bezirksamt davon, dass die Natur- und Artenschutzbelange angemessen berücksichtigt werden. Der Bezirksamtsleiter erklärte dabei, dass sich die Bebauung auf die bereits mit einer McDonald-Filiale, einem Parkplatz und einem Bunker bebaute Fläche beschränken soll. Außerdem ist dem NABU versichert worden, dass ein Ersatzwinterquartier für Fledermäuse in unmittelbarer räumlicher Nähe fachgerecht hergestellt wird, sollten sich im Bunker Hinweise darauf finden, dass er von Fledermäusen als Winterquartier genutzt wird. Sichergestellt ist zudem, dass die Grünzüge an der U-Bahn-Strecke und am Kanal über die Kleingartenfläche dazwischen miteinander vernetzt bleiben.
Durch stetig wachsenden Bedarf an Wohnraum in Hamburg nimmt die Inanspruchnahme von Grün- und Freiflächen durch Bebauung und Versiegelung immer weiter zu. Anlässlich dieser Entwicklung hat der NABU ein Strategiepapier verabschiedet. Mehr →