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Mitglied werdenKritik an Eingriff im Vollhöfner Wald
Trockenrasen statt Wald nicht sinnvoll - schon gar nicht zur Brutzeit!



UPDATE: Gericht stoppt Baumaßnahmen
Hamburg, 20. März 2025 - Gute Nachricht für den Völli: Das Hamburger Verwaltungsgericht hat einem Eilantrag des Vereins Schlickfall e.V. zum sofortigen Stopp der Baumaßnahmen am Vollhöfner Wald stattgegeben.
Damit dürfen die Arbeiten der Hamburg Port Authority (HPA) am nördlichen Waldrand vorerst nicht fortgesetzt werden. Das Gericht bestätigte, dass die Maßnahmen nicht dem Ziel einer natürlichen Waldentwicklung entsprechen, mit dem das neue Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.

Baumaßnahmen zur Brutzeit im Vollhöfner Wald im Frühjahr 2025 - Foto: Klimaschutzinitiative Vollhöfner Wald
Hamburg, 13. März 2025 - Am Nordrand des neuen Naturschutzgebiets Vollhöfner Weiden finden aktuell auf Veranlassung der Hamburger Hafenbehörde HPA Baumaßnahmen statt. Dabei sollen auf einer Fläche von knapp einem Hektar Übergangsbereiche zum Wald gerodet werden, um dort Trockenrasen anzulegen. Damit soll der Verlust von Trockenrasen an anderer Stelle im Hafen ausgeglichen werden. Der NABU sieht diese Maßnahme mit Blick auf den Naturschutz kritisch - vor allem, weil die Brutzeit bereits begonnen hat.
Die NABU-Kritik bezieht sich konkret auf folgende Punkte:
- Faunistisch sehr wertvolle Waldübergangsbereiche wurden vernichtet, was aus unserer Sicht wiederum Ausgleichsbedarf nach sich ziehen würde.
- Die Maßnahme passt nicht zur Verordnung des neuen Naturschutzgebiets. Weder sind Trockenrasen als Schutzzweck angeführt, noch entsprechen die Maßnahmen und die durch die Rodungen entstandenen scharfen Waldränder dem Gedanken des Prozessschutzes.
- Es erscheint nicht sinnvoll, Trockenlebensräume und damit potenzielle Hitzeinseln übergangslos an einen Feuchtwald angrenzen zu lassen, gerade auch im Hinblick auf perspektivisch längere und häufigere Trockenperioden.
- Um die Trockenrasen zu erhalten, werden ständige Eingriffe nötig sein, was einerseits kostenintensiv ist, aber auch fortlaufende Störungen bedeutet. Bereits jetzt sind die schon vorhandenen Trockenrasengebiete durch den rücksichtslosen Maschineneinsatz schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Historischer Moment: Nach langem Protest des NABU und anderer Akteure hat der Hamburger Senat entschieden, den Vollhöfner Wald aus der Hafennutzung zu entlassen und zum Naturschutzgebiet zu machen. Völli darf sich wie bisher völlig ungestört entwickeln. Mehr →
Protestmails, Demos, Verhandlungen, Waldspaziergänge und sogar Baumbesetzungen - der NABU Hamburg und viele weitere Akteur*innen haben sich in unterschiedlichen Formen für den Erhalt des Völli eingesetzt. Ein kleiner Rückblick. Mehr →