Pulverhofteich - Foto: Krzysztof Wesolowski
Die Wandse
Ein Bachlauf mit vielfältigen Lebensräumen
Was kann ich hier erleben und wie kann ich mitmachen?
- Das Gebiet zwischen Kupferteich und Wandse mit seiner vielfältigen Vogelwelt entdecken und erkunden
- Ganzjährig an einer der zahlreichen Führungen zu den Themen Natur, Insekten oder Vögeln teilnehmen und dabei tiefer in die Welt der Natur eintauchen
- Verschiedene Lebensräume rund um den Bach kennenlernen
- Die zahlreichen Fledermausarten ab Eintritt der Dämmerung beobachten (zum Teil auch mit Kinderprogramm)
- Pflanzen, Vögel und tagesabhängige Stimmungen fotografieren
- Einblicke in die Gewässeranalyse und -renaturierung erhalten
- An einem der zahlreichen Biotoppflegeeinsätze, das Areal als Hochstaudenflur zu erhalten und den Bachlauf zu renaturieren
- Beim bestimmen (kartieren) unserer Vogel-, Pflanzen- oder Wasserwelt zu helfen
- Selbst Führungen zu geben und/oder uns bei den Führungen zu unterstützen
- …oder eigenes Hintergrundwissen einbringen, um das Know-how unserer Gruppe zu stärken
Aus der Gruppe
"Unser Betreuungsgebiet erstreckt sich über 3 km entlang der Wandse mit unterschiedlichen Landschaftsformen. Hier sind wir das ganze Jahr über im Einsatz. Die Aufgaben sind vielfältig und abwechslungsreich, so dass jeder, der Spaß an der Arbeit in der Natur hat, mitmachen kann. Wir mähen und harken Wiesen, kümmern uns um die Pflege und den Erhalt der verschiedenen Land- und Wasserflächen und bieten Vogel- und Naturführungen an. Wir freuen uns über jede helfende Hand!"
Sandra (Stadtteilgruppe Wandsbek)
Über das Gebiet
Die Wandse ist ein natur- und kulturhistorisch bedeutsamer Bestandteil Hamburgs. Ob als grüner Erholungspfad oder als ökologischer Lebensraum – die Wandse trägt wesentlich zur Lebensqualität in und um Hamburg bei.
Seit 1986 wird ein Teil des Wandse-Bachlaufs im Rahmen einer Bachpatenschaft von einer engagierten NAJU-Gruppe betreut. Aus diesem Engagement heraus entstand 2011 unsere NABU-Stadtteilgruppe, die sich seither mit viel Herzblut für den Schutz und die Entwicklung dieses wertvollen Naturraums einsetzt. Heute betreuen wir einen rund 3,2 Kilometer langen Abschnitt der Wandse, der sich vom Pulverhofteich bis zum Nordmarkteich erstreckt. Unsere Arbeit verfolgt dabei sowohl ökologische als auch bildungsorientierte Ziele.
Was macht das Gebiet so besonders?
Die Wandse ist ein kleiner, aber landschaftlich reizvoller Wasserlauf, der in den Randgebieten Hamburgs beheimatet ist. Er entspringt in den grünen, ländlicheren Regionen rund um die Stadt und fließt in Richtung Hamburg. Sein Verlauf prägt die lokale Landschaft, da er an verschiedenen Stadtteilen und Naturräumen entlangläuft. Besonders markant wird der Charakter des Fließgewässers, weil er als natürlicher Korridor zwischen urbanen Strukturen und naturnahen Bereichen fungiert.
Historisch spielte die Wandse – ähnlich wie viele kleinere Gewässer in Norddeutschland – eine wichtige Rolle in der lokalen Entwicklung. In früheren Zeiten diente sie vielfach als Antriebskraft für Mühlen und als Wasserquelle für kleine Betriebe. Die Nähe zur Siedlung und ihre Rolle im Wasserhaushalt führten dazu, dass das Fließgewässer immer wieder in städtische Infrastrukturprojekte einbezogen wurde. Mit der zunehmenden Urbanisierung Hamburgs änderte sich die Nutzung, und das Gewässer rückte zunehmend in den Fokus von Renaturierungs- und Umweltschutzmaßnahmen.
Heute steht die Wandse exemplarisch für viele kleine Gewässer in Ballungsräumen, die trotz der Nähe zu urbanen Zentren ökologisch wertvoll bleiben. Sie bildet einen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren – von Wasserinsekten über Amphibien bis hin zu verschiedenen Fischarten.
Was wurde bisher gemacht?
Unsere Schwerpunkte:
- Erhalt wertvoller Lebensräume: Wir pflegen die Hochstaudenfluren im Feuchtbiotop, um die natürliche Vielfalt zu bewahren und einer drohenden Verlandung entgegenzuwirken.
- Förderung der Artenvielfalt: Unser Ziel ist es, die Wandse als Brut- und Rückzugsgebiet für Vögel, Amphibien und andere Tierarten zu erhalten und gezielt zu verbessern – zum Beispiel durch die Anlage von Wiesenflächen für Schmetterlinge und Insekten sowie Amphibienteichen.
- Natur erlebbar machen: Mit regelmäßigen Führungen zu den Themen Vogelwelt, Fledermäuse und Naturkunde möchten wir Menschen für die Natur vor ihrer Haustür begeistern und das Bewusstsein für deren Schutz stärken.
- Einsatz gegen invasive Arten: Die Ausbreitung gebietsfremder Pflanzen wie dem Japanischen Staudenknöterich oder dem Drüsigen Springkraut versuchen wir aktiv einzudämmen.
- Lebensraum für Bachbewohner verbessern: Durch den gezielten Einsatz von Strömungslenkern wie Faschinen und Kieseln verändern wir die Fließgeschwindigkeit der Wandse und schaffen damit bessere Bedingungen für die Lebewesen im Bachlauf.
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Weidenschnitt - Foto: Jutta Mählmann
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Weidenschnitt - Foto: Jutta Mählmann
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Weidenschnitt - Foto: Jutta Mählmann
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Pflanzaktion - Foto: Jutta Mählmann
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Wiesenmahd - Foto: Harald Meier-Weigand
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Wiesenmahd - Foto: Harald Meier Weigand
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Wiesenmahd - Foto: Harald Meier-Weigand
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Renaturierung - Foto: Jutta Mählmann
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Renaturierung - Foto: Jutta Mählmann
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Renaturierung - Foto: Jutta Mählmann
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Renaturierung - Foto: Jutta Mählmann
Pflegemaßnahmen & Arbeitseinsätze
Welche Vögel kommen hier vor?
- Zur Brutzeit zu beobachten sind hier u.a. Gartenbaumläufer, Kleiber, Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Rotkehlchen, Buchfink, Gimpel, Zilpzalp, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel, Singdrossel, Eichelhäher, Elster, Buntspecht und Grünspecht.
- Neben verschiedenen Enten- und Gänsearten tummeln sich an den Wasserflächen u.a. Haubentaucher, Kormorane, Graureiher, Teichhuhn, Blässhuhn, Eisvogel, Gebirgsstelze, Wasseramsel, Graureiher, Silberreiher.
- Habicht und Mäusebussard brüten ebenfalls im Gebiet und haben von oben einen Blick darauf.
- Als Wintergäste sind Bergfinken, Misteldrossel, Wacholderdrossel, Birken- und Erlenzeisige zu nennen.
Vogelarten an der Wandse
Welche Pflanzen kommen hier vor?
Entlang der Wandse gedeiht eine charakteristische Feuchtgebietflora, in der sich verschiedene Gruppen von Arten gegenseitig ergänzen. So finden sich in den feuchten Uferbereichen krautige Arten mit auffälligen Blüten, wie Blutweiderich, Buschwindröschen, Mädesüß, Pfeilkraut, Schlangen-Wiesenknöterich und Sumpfdotterblume. Gleichzeitig wachsen in den Übergangs- und Randzonen oft Arten wie Bunter Hohlzahn, Knotige Braunwurz, Rote Heckenkirsche und Rote Lichtnelke – diese vertragen halbschattige und auch sonnige Lagen. Gemeinsam tragen diese Pflanzen zu einem dynamischen Ökosystem bei, in dem unterschiedliche Standorteigenschaften und Bedürfnisse aufeinandertreffen.
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Schlangen-Wiesenknöterich - Foto: Olaf Fedder
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Rote Heckenkirsche - Foto: Norbert Wiehe
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Pfeilkraut - Foto: Krzysztof Wesolowski
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Blutweiderich - Foto: Norbert Wiehe
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Bunter Hohlzahn - Foto: Norbert Wiehe
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Buschwindröschen - Foto: Olaf Fedder
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Mädesüß - Foto: Norbert Wiehe
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Rote Lichtnelke - Foto: Norbert Wiehe
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Sumpfdotterblume - Foto: Olaf Fedder
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Knotige Braunwurz - Foto: Krzysztof Wesolowski
Pflanzenarten an der Wandse
