Rund um den Harburger Stadtpark

Arbeiten im Harburger Stadtpark

Das 1926 eröffnete Parkgelände ist aufgrund des Zusammenspiels von gärtnerisch angelegten Bereichen mit bewaldeten Hügeln, naturnahen Feuchtwiesen und –gebüschen und der Außenmühle mit ihren kleinen Nebengewässern der Lebensraum einer erstaunlich vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.

Bei den naturkundlichen Führungen der NABU-Gruppe lässt sich hierüber mehr erfahren. Zu Beginn des Jahres stehen die gefiederte Wintergäste wie Zwergtaucher, Gänsesäger und Krickenten im Vordergrund, während es im Frühjahr unter dem Motto „Was singt denn da?“ v.a. um die heimischen Brutvögel geht. Zu diesen zählen auch Besonderheiten wie der Eisvogel. Gleichzeitig bestaunen wir die Blütenpracht der See- und Teichrosen sowie das Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrautes.

Immer wieder spannend und beeindruckend sind unsere Fledermausführungen im Frühjahr und im Spätsommer, wenn die Großen Abendsegler, Zwerg- und Wasserfledermäuse in den Abendstunden auf Insektenjagd gehen.

Termine und Informationen können unseren Schaukästen im Stadtpark, am Rundweg um den Außenmühlenteich, entnommen werden. Die Termine der Führungen sind auch hier zu finden: Termine Harburger Stadtpark

Im Frühjahr legen wir an der Außenmühle die Bojenkette aus, damit die See- und Teichrosenvorkommen geschützt und die Wasservögel nicht gestört werden durch Tretboot- und Kanufahrer. Im Herbst wird die Bojenkette eingeholt, damit sie durch Frost nicht zerstört wird.

NABU - Nachtfaltergarten

Im Mai 2013 wurde im Harburger Stadtpark vom NABU in einem „Stadtnatur-Aktionstag“ mit der Anlage eines Naturgartens begonnen, der mittlerweile auch einen Teich und ein Hochbeet umfaßt.

Hier blühen Pflanzen, die mit ihrem Nektar und Pollen besonders viel Nahrung für Insekten bieten. Einige Arten wie die Nachtkerze, die Lichtnelke und die Mondviole blühen im Dunkeln, um Nachtfalter anzulocken. Viele Nachtfalter und andere Schmetterlinge finden heute weder in der Stadt noch in der ausgeräumten Agrarlandschaft außerhalb ausreichend Nahrung. Daher sind mittlerweile zahlreiche Arten gefährdet.

Doch jeder kann der Insektenwelt mit einer naturnahen Gartengestaltung helfen. Zu den allgemein für Wildpflanzengärten zu empfehlenden Arten gehören verschiedene Kräuter wie Origanum, Minze, Lavendel, Salbei, Melisse und Schnittlauch, die tags wie nachts eine große Menge Nektar bereitstellen und eine Vielzahl von Bestäubern anlocken.

Auch Wildrosenarten wie die Bibernell-Rose, die Kartoffelrose und die Hundsrose dürfen nicht fehlen.

So, wie Blütenreichtum zur Insektenvielfalt führt, hat diese wiederum einen positiven Effekt auf die an der Außenmühle vorkommenden Fledermausarten wie Zwerg- und Wasserfledermaus, die als nachtaktive Jäger mit ihrem Echolot nicht nur Insekten aufspüren und im Flug fangen können, sondern mit ihrem Geruchssinn auch genießbare von ungenießbaren unterscheiden können.

Eine Artenliste für einen fledermausfreundlichen Garten finden Sie auf der Homepage des NABU.

Die Flächen werden dem NABU freundlicherweise vom Bezirk Harburg zur Verfügung gestellt.

Bach-Aktionstage an der Engelbek

Seit 2008 veranstaltet der NABU nun schon die beliebten Bachaktionstage.

Hintergrund ist die EG-Wasserrahmenrichtlinie, nach der alle Gewässer bis 2015 nach Möglichkeit in einen ökologisch guten Zustand überführt werden sollen.

Hier geht der NABU mit gutem Beispiel voran. Gemeinsam mit Anwohnern, Teams der Jugendgerichtshilfe, der Freiwilligen Feuerwehr und des THW renaturieren die ehrenamtlichen Helfer des NABU einzelne Abschnitte der verschiedensten Gewässer auf Hamburger Gebiet.

Im Süden Hamburgs liegt unser Schwerpunkt auf der Engelbek, einem kleinen Geestbach, der auf einer Länge von knapp 6 km von Sinstorf durch die Außenmühle in den Seevekanal fließt.

Das Bächlein ist in den 70er Jahren stark begradigt, befestigt und tiefer gelegt worden, wodurch die Funktionalität sehr eingeschränkt wurde. Nun werden auf zwei Einsätzen jährlich in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaft des Bezirksamts Harburg Befestigungen entfernt, Kiesbänke und Strömungslenker aus Holz eingebaut und Buchten ausgegraben, um dem Bach mehr Struktur und damit Tieren und Pflanzen ihren Lebensraum zurückzugeben.

Belohnt werden die Helfer mit einer heißen Suppe im Freien und einem lebendigen Bach in ihrer Nachbarschaft.

Sie sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Informationen zu den Terminen siehe folgenden Link: Bachaktionstage