Sie fragen – wir antworten


Seit dem Start der Volksinitiative erreichen uns auch kritische Fragen. Wir haben diese für Sie zusammengestellt.
Warum hat der NABU eine falsche Zahl in Umlauf gebracht?
Die von uns genutzte Zahl von ca. 200 ha pro Jahr zum Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsfläche war dem NABU auf eine Anfrage nach belastbaren Zahlen von den zuständigen Behörden genannt worden. Sie stammt allerdings aus der offiziellen Flächen-Statistik der Stadt. Leider haben wir die Hinweise unserer eigenen Fachleute, dass die Daten des Statistischen Landesamtes in ihrer Erhebung Schwächen aufweisen, nicht auch auf die von der Fachbehörde gelieferten Zahlen bezogen.
Wenn Sie Ihnen keine belastbaren Zahlen zur Verfügung stehen, die eine Bedrohung von Hamburger Grünflächen belegen, wie rechtfertigen Sie dann Ihre Volksinitiative?
Die Volksinitiative richtet sich auf die Stadtentwicklung in der Zukunft. Für die kommenden Jahre sind mehr Autobahnen, mehr Gewerbegebiete und mehr Wohnungsbauten angekündigt, verbunden mit der Ansage, mit dem Bauen nie wieder aufhören zu wollen. Dem wollen wir etwas entgegensetzen. Die bisher verwendete Zahl begründet lediglich, wie sich die bisherige Entwicklung statistisch dargestellt hat.
Können Sie belegen, dass Hamburgs Grün überhaupt bedroht ist?
Viele Grünflächen sind faktisch bereits verloren gegangen. Der Senat forciert immer weiteres Wachstum, das geht in einer begrenzten Stadt nicht ohne zusätzliche Inanspruchnahme von Fläche. Wenn dafür immer wieder Grünflächen bebaut werden, dann wird die Stadt zunehmend grauer.
Allein für Bau den von 10.000 Wohnungen pro Jahr hat der Senat einen Jahresbedarf von 67 Hektar Fläche veranschlagt. Bausenatorin Stapelfeldt will bis 2030 insgesamt 130.000 Wohnungen gebaut sehen – das wären dann insgesamt 870 Hektar.
Welche der Zahlenangaben haben Bestand?
Die statistischen Daten der Stadt zum Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind leider über die Jahre hinweg nicht vergleichbar. Das Statistische Landesamt hat uns auf Anfrage mitgeteilt: „Leider kann ich Ihnen keine andere, besser geeignete Datenquelle benennen“. Fest steht aber, dass der Senat allein für den Wohnungsbau laut eigener Berechnung 67 Hektar im Jahr zur Verfügung stellen muss. Hinzu kommt die Autobahn A 26 im Süden der Stadt (ca. 100 Hektar Flächenverbrauch) und etliche weitere konkrete Bauprojekte, die jeweils zum Teil bis zu 30 Hektar Grünflächenverlust mit sich bringen.
Wir haben durch eigene Ermittlungen aus 113 Bebauungsplänen von 2011 bis 2016 eine eingeplante Nutzung von 246 Hektar Grünflächen entnommen. Außerdem gibt es Daten zur Versiegelung für die Zeit von 1999 bis 2010, nach denen die versiegelte Fläche insgesamt um ca. 1.500 Hektar zugenommen hat. Neue Daten zur Versiegelung werden in Kürze erwartet.
Weitere Infos zur Initiative
Der Countdown läuft: Noch bis 25. Mai 2018 können sich alle Hamburgerinnen und Hamburger mit ihrer Unterschrift dafür stark machen, dass Hamburg eine grüne und lebenswerte Stadt bleibt. mehr →
Hamburgs Grün- und Baumverluste haben sich durch den Bau von Wohnungen, Gewerbeflächen und Infrastruktur in den letzten fünf Jahren zugespitzt. Jedes Jahr sollen 10.000 neue Wohnungen entstehen, für die allein schon 67 Hektar Flächenbedarf veranschlagt werden. mehr →
Unterstützen Sie die Volksinitiative des NABU: Geben Sie Ihre Unterschrift für Hamburgs Grünflächen! mehr →